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Lange Zeit waren bei der Bundeswehr Duelle von Kampfpanzern oder das Thema Panzerabwehr kein Teil der planerischen Vorsorge bei der Abwehr von Bedrohungen. Seitdem die Landes- und Bündnisverteidigung aber wieder an Relevanz gewonnen hat, werden auch diese Themen wieder betrachtet.

Im Fokus steht vor allem die Frage, ob man gegen den aktuell möglichen Feind ausreichend gerüstet ist. Im Schwerpunkt steht dabei natürlich vor allem die Bedrohung aus Russland. Da China ebenfalls zu den potenziellen Gegnern der NATO gehört, müssen auch dessen Fähigkeiten mit in Betracht gezogen werden.

Die Bedrohung

Russland hat die Armata-Familie (Kampfpanzer T-14 und Schützenpanzer T-15) seit 2019 mit bisher geringen Stückzahlen eingeführt. Die Armata-Familie zeichnet sich im Bereich Schutz vor allem durch Reaktivpanzerungen sowie aktive Hard-Kill-Systeme aus. Doch nicht nur diese neuesten Systeme stellen eine Herausforderung dar. Russland modernisiert im Bereich Schutz auch die älteren Kampf- und Schützenpanzer, wie die T-72, T-80 oder BMP-3. Fast alle Fahrzeuge werden nach und nach zumindest mit Reaktivpanzerungen ausgestattet.

Kampfpanzer T-14 Armata: Können unsere Panzerabwehrhandwaffen auch dieses System ausschalten oder andere moderne Systeme mit Reaktivpanzerungen und abstandsaktiven Schutzsystemen? (Foto: Russisches Verteidigungsministerium)

Neues Konzept

Grundlage der plattformungebundenen Panzerabwehr war früher die Zentrale Dienstvorschrift 3/50 Panzerabwehr aller Truppen. Doch diese wurde schon vor einigen Jahren aufgehoben. Im Mai 2017 wurde daraufhin das Planungsamt der Bundeswehr mit dem Projekt Panzerabwehr aller Truppen beauftragt. Daraus entstand das Konzept plattformungebundene Panzerabwehr der Bundeswehr. Dieses ist nicht als direkter Nachfolger der Dienstvorschrift zu verstehen, denn es stellt vorwiegend die konzeptionellen Forderungen an die Fähigkeit zur plattformungebundenen Panzerabwehr für das zukünftige Einsatzspektrum der Bundeswehr dar.

Ziel ist die Erstellung einer bundeswehrgemeinsamen Grundlage für eine aufgabenorientierte Ausstattung. Die Zeichnung des Konzeptes erfolgte im März 2020, damit können jetzt die nächsten Schritte angegangen werden. Dazu gehören unter anderem der Bereich Forschung und Technologie und die Bereitstellung entsprechender Finanzmittel. Das Konzept wurde vor allem im Amt für Heeresentwicklung, Abteilung Weiterentwicklung Kampf, erstellt.

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