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„Vier weitere Jahre Trump hätte die NATO, hätte die Welt nicht überstanden“, meinte der frühere Außenminister und Vizekanzler Joschka Fischer, als er auf dem NATO Talk 2020 nichts weniger als die politische Neugründung der NATO verlangte und damit den allgemeinen Tenor der Konferenz traf. Vor der Amtsübernahme der Biden-Administration in den USA herrschte der Eindruck vor, dass sich die NATO – und auch Deutschland – neuen strategischen Herausforderungen mit neuen Konzepten stellen müsse.

Die Konferenz in Berlin erlebte eine Momentaufnahme einer NATO, die nach vier Amtsjahren von US-Präsident Trump und vor der Amtsübernahme des Nachfolgers Biden tief verunsichert ist. Für den Präsidenten der Atlantischen Gesellschaft, Christian Schmidt MdB, stellt sich die Frage, ob die NATO jetzt nicht einen neuen strategischen Ansatz entwickeln müsse. Der Präsident der Bundesakademie, Ekkehard Brose, forderte, nach Trump die „Brücke über den Atlantik wieder begehbar“ zu machen und richtete seine Hoffnungen auf dessen Nachfolger, den „Transatlantiker“ Biden. Zugleich sei der „europäische Pfeiler der NATO“ zu bauen: „Aber wie?“

Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer verlangte nichts weniger als die politische Neugründung der NATO und traf damit den allgemeinen Tenor der Konferenz (Fotos: Deutsche Atlantische Gesellschaft)

Antworten darauf fielen den versammelten Expertinnen und Experten schwer. Daniela Schwarzer etwa, die Direktorin der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik, ging von „klaren Erwartungen“ der künftigen Biden-Administration an die NATO und speziell auch an Deutschland aus, die von der Bundesregierung einen „ehrlichen Umgang“ mit der Bevölkerung verlangten. Abgesehen von der Erfüllung der auf dem NATO-Gipfel 2014 eingegangenen Verpflichtungen (Zwei-Prozent-Ziel) müsse geprüft werden, welche NATO-Fähigkeiten als Antwort auf die neue Sicherheitslage in Europa eigentlich nötig seien und wie man die Bevölkerung von einem „NATO-Restart“ überzeugen könne.

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