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Interview mit dem Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn

ES&T: Herr General Zorn, Sie sind rund zwei Jahre im Amt des Generalinspekteurs. Was sind bisher Ihre wichtigsten Erfahrungen?

Zorn: Wir haben in den vergangenen Jahren Trendwenden beim Personal, beim Material und bei den Finanzen eingeleitet, die gilt es fortzusetzen und zu verstetigen.

Beim Personal sind wir seit dem vergangenen Jahr bei den Bewerberzahlen auf einem guten Weg, quantitativ wie qualitativ. Ich bin zufrieden. Ausnahme sind wie auf dem zivilen Arbeitsmarkt die Mangelberufe, wie IT-Personal und Techniker.

Beim Material konnten wir eine Vielzahl von Rüstungsprojekten beschleunigen, dazu zählen beispielsweise das Mehrzweckkampfschiff 180, der NATO-Hubschrauber Sea Lion, der Leguan und der Eagle San. Die Bundesministerin hat die Steigerung der „materiellen Einsatzbereitschaft“ unseres Großgerätes zur Chefsache erklärt. Aktuell liegt sie im Durchschnitt bei gut 70 Prozent. Unverändert schwierig ist der Klarstand bei Hubschraubern und alten fliegenden Systemen wie dem Tornado sowie beim Schützenpanzer Puma.

Die Folgen des jahrelangen Sparens spüren wir vor allem bei den Ersatzteilen und unseren Munitionsbeständen. Das ist ein Thema, das ich stark vorantreibe. Wir müssen unsere Depots und Lager wieder nachhaltig auffüllen. Bei den ungeschützten Transportfahrzeugen, sprich handelsübliche Lkw, kaufen wir mittlerweile von Anfang an Ersatzteilpakete und Sonderwerkzeuge mit ein. Täglich werden etwa zehn fabrikneue Lkw an die Truppe übergeben – insgesamt sind es bereits mehr als 1.200 Stück. Und nicht nur Lkw laufen zu, jeden Tag wird neues Material an die Truppe ausgeliefert.

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