Print Friendly, PDF & Email

Mit mehreren erfolgreich durchgeführten Luftbetankungstests mit einem Tankflugzeug KC-130J Super Hercules des U.S. Marine Corps hat der schwere Transporthubschrauber CH-53K King Stallion einen wichtigen Meilenstein erreicht. Die Luftbetankungsfähigkeit war eine wesentliche Forderung des U.S. Marine Corps, um unter anderem auch die Verlegung in weiter entfernte Einsatzgebiete zu erleichtern und die Einsatzdauer zu erhöhen. Laut dem Hersteller Sikorsky haben die durchgeführten Tests zudem beweisen können, dass das moderne elektronische Fly-by-Wire-Flugsteuerungssystem die Arbeitsbelastung der Besatzungen bei der Luftbetankung deutlich reduziere.

Für die Bundeswehr sind diese Tests in so fern interessant, dass die CH-53K einer der Teilnehmer am Wettbewerb um den neuen Schweren Transporthubschrauber (STH) der Bundeswehr ist und die Bundeswehr künftig auch über dasselbe Betankungsflugzeug verfügen wird. Mit der CH-53K bewirbt sich ein von Sikorsky und Rheinmetall geführtes Industrieteam. Der weitere Mitbewerber ist die H-47F Chinook, die von einem durch Boeing und die ESG Elektroniksystem- und Logistik GmbH geleiteten Industrieteam ins Rennen geschickt wurde.

Der Vertragsschluss für den STH wird Anfang des kommenden Jahres erwartet. Die erste Auslieferung der Hubschrauber könnte dann ab 2024 erfolgen, um einen nahtlosen Übergang von der aktuellen CH-53G-Flotte zu ermöglichen, das entsprechende Personal auszubilden und die logistischen Grundlagen für den Betrieb in Deutschland zu schaffen.

Wie Rheinmetall versicherte, werden zu diesem Zeitpunkt die ausgelieferten CH-53K des U.S. Marine Corps bereits einsatzbereit sein und die Luftfahrzeugbesatzungen sowie Wartungstechniker werden die Erstausbildung des Bundeswehr Personals durch ihre Erfahrungen entsprechend unterstützen können.

Die H-47F Chinook ist hingegen ein seit langem eingeführtes und etabliertes System, dessen Fähigkeiten bereits in weltweiten Einsätzen unter Beweis gestellt wurden.

Die Aufstellung der STH-Flotte der Bundeswehr und der Übergang von der aktuell genutzten CH-53G, soll bis 2032 abgeschlossen sein.

Dorothee Frank