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In der Welt stehen drei große Felsen: Die USA, China und Russland. Sie ragen starr in den Himmel, eigentlich ohne erkennbare konstruktive Interaktion. Die Europäer rennen gegen diese drei Felsbrocken an, aber nicht gemeinsam, sondern jeder für sich. Sie bewegen sich unkoordiniert und wundern sich, wenn sie an den Felsen abprallen.

Wer in diesem Jahr die Münchner Sicherheitskonferenz beobachtet hat, kam nicht umhin, dieses Bild wahrzunehmen. „Westlessness“ nannte der Chef der Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, das Motto, also das Fehlen einer westlichen Bedeutung. Dem widersprach vor allem US-Außenminister Mike Pompeo, der zahlreiche Werte aufzeigte, die den Westen ausmachten: Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Wohlstand, Freiheit etc. Aber es wurde in vielen Reden deutlich, dass diese Begriffe nicht mehr von allen mit identischen Inhalten gebraucht werden. So war es eher eine Beschwörungsformel, die Pompeo immer wieder bemühte: Der Westen wird gewinnen!

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