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Die U.S. Army rüstet einen Teil ihrer 8×8-Stryker-Kampffahrzeuge mit unbemannten Geschütztürmen mit 30-mm-Kanone aus. In einem Rahmenvertrag mit Oshkosh Defense als Generalunternehmer hat das U.S. Army Contracting Command die Integration von ferngesteuerten 30-mm-Samson-Kanonentürmen auf Stryker-Fahrgestelle DVH ICVVA1 (Double V-Hull Infantry Carrier Vehicle) für insgesamt rund 777,6 Millionen Euro vereinbart. Außerdem sieht der Vertrag technische Systemunterstützung, die logistische Unterstützung durch einen Zwischenlieferanten und den integrierten Produktsupport vor. Damit sollen bis zu sechs Stryker Brigade Combat Teams (SBCT) je 83 umgerüstete Fahrzeuge erhalten.. Der jetzt erfolgte erste Abruf im Wert von rund 107 Millionen Euro betrifft 91 Fahrzeuge, die bis Dezember 2023 zu liefern sind. Das gesamte Programm soll bis 2027 abgeschlossen sein.

Oshkosh arbeitet für die Durchführung des Auftrags mit dem Fahrzeugentwickler Pratt Miller – der während der Angebotsphase von Oshkosh übernommen wurde – und dem Waffenhersteller Rafael zusammen. Für den Demonstrator war in den Samson-Turm eine XM813 Kanone von Northrop Grumman eingebaut, eine Weiterentwicklung der Bushmaster Maschinenkanone für die Verwendung moderner (z.B. programmierbarer) Munition. Das Mittelkaliber-Waffensystem gilt als hochpräzise und hochwirksame Waffe.

Der erneute Auftrag zum Einbau eines 30-mm-Turms in den Stryker wurde geschlossen, da die U. S  Army gute Erfahrungen mit dem Stryker Dragoon gemacht hat, der mit der gleichen Waffe – allerdings in einem Kongsberg-Turm – seit 2017 bei den in Deutschland stationierten SBCT genutzt wird. Der Dragoon, der mit doppelter V-förmiger Wanne (DVH) gegen Ansprengungen besonders geschützt ist, benötigt wegen des rund zwei Tonnen schweren Turms neben Eingriffen in das Dach des Stryker auch verstärkte Radaufhängungen und breitere Reifen.

Gerhard Heiming