Die Universität der Bundeswehr München ist Teil des europäischen Forschungsprojekts GENIUS, das die Erkennung und Neutralisierung von Bedrohungen in der modernen Kriegsführung revolutionieren soll. Die Initiative wird von GMV Aerospace and Defence koordiniert und durch den Europäischen Verteidigungsfonds finanziert. Insgesamt arbeiten 18 führende europäische Unternehmen und Hochschulen gemeinsam daran, neue Technologien zur Identifikation von improvisierten Sprengsätzen, Blindgängern und Landminen zu entwickeln. Wissenschaftlicher Partner seitens der Universität der Bundeswehr München ist Prof. Peter Stütz, Inhaber der Professur für Luftfahrttechnik, mit seinem Team.
Neue Technologien für mehr Sicherheit
Bestehende Methoden zur Erkennung und Neutralisierung von Sprengsätzen, Blindgängern und Landminen sind oft unzureichend und gefährlich für Einsatzkräfte. GENIUS setzt auf einen Hightech-Ansatz, der modernste Sensoren, unbemannte Plattformen wie Drohnen und künstliche Intelligenz kombiniert. Dadurch sollen Bedrohungen mit höchster Präzision und Zuverlässigkeit identifiziert und entschärft werden. Gleichzeitig soll das Risiko für das eingesetzte Personal minimiert und die Effizienz militärischer Missionen gesteigert werden.
Die Ziele von GENIUS
In den nächsten 36 Monaten wird sich das GENIUS-Konsortium auf die Entwicklung innovativer Lösungen konzentrieren. Die zentralen Ziele sind:
- Erhöhung der Erkennungswahrscheinlichkeit von Bedrohungen in komplexen und risikoreichen Umgebungen wie Konfliktgebieten.
- Entwicklung anpassungsfähiger Bedrohungsmanagementsysteme, die auf die Herausforderungen der modernen Kriegsführung zugeschnitten sind.
- Reduzierung von Fehlalarmen zur Erhöhung der Einsatzsicherheit, Effizienz und Schonung personeller Ressourcen.
Prof. Peter Stütz erklärt: „Die entscheidende Stärke von GENIUS liegt in seinem umfassenden Systemansatz, der verschiedene Sensorfähigkeiten und Plattformen integriert. Unsere Expertise in den Bereichen Hyperspektralsensorik, luftgestützte Bedrohungserkennung und Sensormissionsmanagement verstärkt diese Fähigkeit noch.“
Projektstart und erste Meilensteine
Das GENIUS-Konsortium startete das Projekt offiziell im Dezember 2024 mit einer ersten Sitzung. Ein Workshop am 28. und 29. Januar 2025 in den Räumen von GMV Aerospace and Defence diente dazu, den Projektplan zu konkretisieren, technische Herausforderungen zu identifizieren und den sicherheitstechnischen sowie ethischen Rahmen festzulegen. Diese Zusammenkunft markierte den Auftakt einer ehrgeizigen und wegweisenden Initiative.
Ein europäisches Konsortium
Das GENIUS-Projekt vereint 18 Partner aus sieben EU-Mitgliedstaaten, darunter Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Es wurde 2024 von der Europäischen Kommission zur Finanzierung durch den Europäischen Verteidigungsfonds (EDF) ausgewählt. Ziel ist es, europäische Verteidigungs- und Sicherheitstechnologien auf den neuesten Stand zu bringen und innovative Lösungen für die Bedrohungen der Zukunft zu entwickeln.
Redaktion