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Ein Projektteam aus Forschern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) und der Universität der Bundeswehr München erarbeitet unter der Leitung des Fraunhofer FKIE eine KI- und simulatorgestützte Methode zur Früherkennung des Kinetose-Risikos (KiRis). Wie das DLR mitgeteilt hat, hat das Planungsamt der Bundeswehr eine dreijährige Studie vergeben, damit ein zuverlässiges Modell zur Vorhersage von Reise- oder Bewegungskrankheiten (Kinetosen) entwickelt wird.

Im praktischen Teil der Pilotenausbildung kommen bei zehn bis 20 Prozent der Flugschüler erstmals Anzeichen der Kinetose zum Vorschein. Bei ausgeprägter Kinetose muss die Ausbildung unter- oder abgebrochen werden. Dadurch kommt es zu erheblichen Verzögerungen und Mehrkosten in der Ausbildung bis hin zum Verlust eines raren und teuren Ausbildungsplatzes.

Fragen für die Studie sind: Wie lässt sich feststellen, ob ein Ausbildungskandidat anfällig für Kinetose ist? Gibt es allgemeine psychophysiologische Anzeichen, anhand derer sich das Risiko ablesen lässt?

Für die praktischen Untersuchungen stellt das DLR einen Simulator und ein Motion Cueing System zur Verfügung, in dem die Versuchspersonen in Szenarien getestet werden, die vom Institut für Flugsysteme (IFS) der UniBwM entwickelt werden. Das Fraunhofer FKIE stellt die Kinetosen wissenschaftlich dar und wählt die geeigneten physiologischen Parameter zu ihrer Vorhersage aus.

Mithilfe von Methoden des maschinellen Lernens sollen Risikofaktoren identifiziert und anhand dieser ein Modell für die möglichst verlässliche Vorhersage von Kinetosen entwickelt werden.

Redaktion / gwh