Zur Halbzeit des Drei-Jahres-Projekts MUSHER hat Airbus zusammen mit den Projektpartnern aus Belgien, Frankreich, Italien und Spanien ein bemannt-unbemanntes Teaming-System (MUM-T) in vollem Umfang demonstriert. Im Rahmen des European Defence Industrial Development Programme (EDIDP) 2020 wird das mit 13,7 Millionen Euro angesetzte Programm mit 9,96 Millionen Euro von der EU gefördert. Wie Airbus am 10. Oktober mitgeteilt hat, fand die Demonstration vom 30. September bis zum 9. Oktober in Frankreich und Italien statt und umfasste mehrere bemannte Hubschrauber und unbemannte Systeme, die an ein einziges MUM-T-Netzwerk angeschlossen waren.
„Der gemeinsame Einsatz von Hubschraubern und unbemannten Flugsystemen bietet wertvolle zusätzliche Missionsfähigkeiten, wie z. B. ein verbessertes Situationsbewusstsein, da die UAS Videos in Echtzeit austauschen und so eine bessere Entscheidungsfindung ermöglichen, während gleichzeitig kritische Vermögenswerte und Ressourcen geschont werden“, sagte Bruno Even, CEO von Airbus Helicopters.
Für das Experiment auf einem DGA-Testgelände unter Leitung von Airbus stellte das Unternehmen das H130 FlightLab als bemannte Plattform und das unbemannte Luftfahrtsystem VSR700. Leonardo führte die Demonstration mit einem Hubschrauber und einem optionalen pilotierten Fahrzeug durch. Thales, Koordinator des MUSHER-Projekts, stellte eine Überwachungsstation und eine Station zur Missionsnachbesprechung zur Verfügung. Space Applications Services war für die Missionsvorbereitungsstation zuständig. Indra leitete die Simulationsaktivitäten zur Vorbereitung der Demonstration, während ONERA Studien zur Arbeitsbelastung der Besatzung erstellte.
Airbus berichtete, dass die MUSHER-Demonstration aus verschiedenen Szenarien bestand, bei denen die verschiedenen Flugzeuge gleichzeitig in Frankreich und in Italien flogen. Die Einsatzkonzepte hatten die Verteidigungsministerien Frankreichs, Italiens und Spaniens vorher festgelegt. Im Beispiel-Szenario Anti-Piraten-Mission war das UAS zunächst mit einer Überwachungsmission beschäftigt. Als es verdächtige Aktivitäten auf einem Boot entdeckte, kam der bemannte Hubschrauber hinzu und übernahm die volle Kontrolle über das UAS, um ein Eingreifen vorzubereiten.
Ziel der Flugtests war es nach Angabe von Airbus, die Interoperabilitätsstufen (LOI) 2 bis 4 zu demonstrieren, vom direkten Empfang von UAS-Daten durch die bemannten Hubschrauber und die Bodenstation bis hin zur Steuerung und Überwachung des UAS durch die Hubschrauber. Die Demonstration habe auch dem Nachweis gedient, dass bemannte Hubschrauber und UAS verschiedener Unternehmen und verschiedener Länder, die in weit entfernten Gebieten operieren, in ein einziges MUM-T-System integriert werden können.
Das MUSHER-Projekt zielt darauf ab, ein generisches europäisches MUM-T-System zu entwickeln, das in verschiedenen Umgebungen (zivil, militärisch oder gemischt) robust betrieben werden kann, während die Arbeitsbelastung der Besatzung reduziert und eine maximale Kapazität im Betrieb erreicht wird.
Redaktion / gwh