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Mehr als 300 der 435 bestellten Radpanzer Patria 6×6 sollen mit fernbedienbaren Waffenstationen Protector RS4 von Kongsberg ausgestattet werden. Patria und Kongsberg haben einen entsprechenden Liefervertrag abgeschlossen, wie die Unternehmen in Presseerklärungen mitgeteilt haben. Die Lieferungen sollen 2025 beginnen und bis in die 2030 er Jahre andauern. Kongsberg gibt den Vertragswert mit rund 1,2 Milliarden norwegische Kronen (umgerechnet 105 Millionen Euro) an.

Das Vertragsmodell sei einzigartig, da Lieferungen an mehrere Kunden unter demselben Vertrag zwischen Patria und Kongsberg vereinbart sind, schreibt Patria. Patria sei der Hauptauftragnehmer und Integrator der Fahrzeuge und Kongsberg der ausgewählte Lieferant für die fernbedienbaren Protector RS4 Waffenstationen.

Nach Angabe von Kongsberg ist die RS4 mit über 20.000 Installationen die am meisten verbreitete Waffenstation weltweit. Die stabilisierte Station verfügt über eine eigenstabilisierte Tag-/Nacht-Sensorsuite incl. Laserentfernungsmesser. In die bis zu 190 kg schwere Station können Maschinengewehre im Kaliber 5,56mm bis 12,7mm, 40mm Granatwerfer, nicht letale Wirkmittel sowie Panzerabwehrlenkraketen integriert werden.

Das Patria 6×6-Fahrzeug wurde Patria zufolge 2021 als Plattform für das Common Armoured Vehicle System (CAVS)-Kooperationsprogramm zwischen mehreren europäischen Ländern ausgewählt. Die damit verbundenen Patria 6×6-Lieferungen laufen derzeit nach Lettland, Finnland und Schweden, und die Fahrzeuge sind im Einsatz. Schweden hat erst vor wenigen Tagen 321 Patria 6×6 bestellt (ESuT berichtete). Deutschland ist dem CAVS-Programm im April 2023 beigetreten.

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„Diese Vereinbarung ist eine einzigartige Gelegenheit, Waffensysteme zur Erfüllung der Bedürfnisse mehrerer Länder unter einem Vertrag zu liefern und stellt einen weiteren Meilenstein für das internationale CAVS-Programm dar“, sagt Esa Rautalinko, Präsident und CEO von Patria.

„Die Auswahl gemeinsamer militärischer Ausrüstung unter den nordischen Ländern gewährleistet militärische Interoperabilität und erhöhte logistische Effizienz. Es stärkt auch die Industriezusammenarbeit zur Unterstützung der NATO-Vision für Austauschbarkeit von Ausrüstung und Versorgungssicherheit“, sagt Eirik Lie, Präsident von Kongsberg Defence & Aerospace.

Redaktion / gwh