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Die beiden Verteidigungsunternehmen American Rheinmetall Vehicles und GM Defense haben drei Prototypen für die erste Phase des Common Tactical Truck (CTT)-Programms der U.S. Army ausgeliefert. Damit sei ein wichtiger Meilenstein erreicht, schreibt Rheinmetall in einer Pressemitteilung vom 7. Februar.

Weitere drei Unternehmen (Mack. Navistar, Oshkosh) sollen ebenfalls Prototypen liefern, mit denen in Kürze Erprobungen beginnen sollen, um einen Liefertanten auswählen zu können. Ein erster Produktions- und Liefervertrag wird 2026 erwartet. Dabei sei die Produktion von bis zu 40.000 Fahrzeugen im Wert von bis zu 14 Milliarden US-Dollar geplant, um die Familie der schweren taktischen Lastkraftwagen der U.S. Army zu ersetzen.

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American Rheinmetall Vehicles und GM Defense haben drei Prototypen HX3-CTT (Zugmaschine, Wechsellader, Schwerlasttransporter) an die U.S. Army ausgeliefert. (Foto: Rheinmetall)

Rheinmetall und GM Defense sind 2022 eine strategische Zusammenarbeit ein, um sich an dem Programm zu beteiligen. Es solle ein moderner, taktischer Lkw geschaffen werden, der sich zum einen auf die Sicherheit und den Schutz der Soldaten konzentriert und zum anderen ihre Fähigkeiten durch Zukunftstechnologien verbessert, schreibt Rheinmetall. Hierzu zählen Fahrerassistenzsysteme (Advanced Driver Assistance Systems, ADAS), erhöhte Geländegängigkeit, Cybersicherheit, herausragende Überlebensfähigkeit, vorbereitete Eignung für autonome Nutzung und verbesserte Kraftstoffeffizienz sowie andere wichtige neue Technologien. Durch die Verwendung dieser Fähigkeiten lasse sich das Unfallrisiko auch bei der Nutzung von Militärfahrzeugen verringern. Außerdem lasse sich die Zahl der Soldaten bei gefährlichen Konvoi-Einsätzen reduzieren.

Angeboten wird der HX3 Common Tactical Truck (HX3-CTT). Der HX3 ist Rheinmetall zufolge die neueste Lkw-Generation der einsatzerprobten HX-Familie, die bei einer Reihe von NATO-Staaten und US-Alliierten im Einsatz ist. Die HX-Lkw-Familie basiert auf dem kommerziellen Lkw-Portfolio von MAN Truck and Bus, die ein hohes Maß an handelsüblichen Komponenten in den Fuhrpark bringen – eine prioritäre Forderung der U.S. Army im CTT-Programm.

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Die Prototypen wurden per Großraumflugzeug zur Übergabe transportiert. (Foto: Rheinmetall)

Das HX3-CTT-System der nächsten Generation zeichnet sich nach Angaben des Herstellers durch verbesserte Mobilität auf der Straße und im Gelände, integrierte Überlebensfähigkeit und eine offene digitale Architektur aus, die ADAS unterstützt und einen autonomen Fahrzeugbetrieb ermöglicht. In Verbindung mit der offenen Architektur fördere das kommerzielle Grundgerüst des HX3-CTT eine kontinuierliche Modernisierung und ermögliche eine rasche Steigerung der Fähigkeiten im Zuge der technologischen Weiterentwicklung – einschließlich des Einsatzes von Robotern und autonomen Fahrzeugen.

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„Gemeinsam liefert unser Team einen zukunftsfähigen Lkw, der die kommerziellen Stärken unserer Partner, Rheinmetall MAN Military Vehicles und General Motors, und die Gemeinsamkeiten des HX3 CTT-Designs nutzt“, so Matthew Warnick, Geschäftsführer von American Rheinmetall Vehicles.

„Der heutige Tag markiert einen bedeutenden Meilenstein, der diese Partnerschaft einen Schritt näher an die Auslieferung des Common Tactical Trucks der nächsten Generation für die Army bringt“, so Steve duMont, Geschäftsführer von GM Defense.

Die HX3-Familie von Schwertlast-Lkw wurde im Mai 2021 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Kennzeichen sei das extrem hohe Maß an Gemeinsamkeit und Modularität, schreibt Rheinmetall. Damit können verschiedenen Varianten realisiert werden: Transport, Wechselladersystem, Tankwagen und Sattelzugmaschine für den Fernverkehr. Die von 4×4 bis 10×10-Fahrgestell konfigurierbare HX-Familie kann jeden militärischen Bedarf erfüllen.

Mit modernen handelsüblichen Technologien in der DNA profitiert der HX3-CTT nach Herstellerangaben von den großen Fortschritten in den Bereichen Nutzfahrzeugtechnologie, Sicherheit, Kraftstoffeffizienz und Emissionsreduzierung. Die HX-Familie sei für die militärische Nutzung optimiert und sei daher sofort einsatzbereit. Der Rückgriff auf die kommerziellen Technologien reduziere Kosten und Veralterungsrisiko, erhöhe die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und erleichtere die Instandhaltung.

Redaktion / gwh