Tastend beginnt in Deutschland gerade eine lange tabuisierte Debatte, die so weit weg zu sein scheint vom politischen Alltagsbetrieb wie die Mondlandung von einer Flugreise nach Mallorca. Dennoch findet beides zur Zeit real statt: die Vorbereitung einer neuen Mondlandung und die notwendige Strategieentwicklung für ein neues Zeitalter nuklearer Abschreckung.
Das alte Gleichgewicht des Schreckens war mit dem Ende des Kalten Krieges 1990 bedeutungslos geworden. Die Nuklearpotenziale Russlands als Nachlassverwalter der untergegangenen Sowjetunion (Maximum: 40.000 Atomsprengköpfe) und der übrig gebliebenen Supermacht USA (Maximum: 31.000) schrumpften drastisch auf gegenwärtig 5.889 bzw. 5.244 nukleare Gefechtsköpfe in der Verantwortung Moskaus bzw. Washingtons – immer noch genug zur gesicherten gegenseitigen Vernichtung. Aber wer wollte damit drohen?
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