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Wie das britische Verteidigungsministerium (MoD) am vergangenen Freitag berichtet hat, gelangen dem „Dragonfire“-LDEW-System (Laser Directed Energy Weapon) während eines Feldversuchs auf dem RAF-Testgelände der Inselgruppe der Hebriden – die sich nordwestlich vor der schottischen Küste befindet – erstmalig erfolgreiche Hochleistungsschüsse gegen Luftziele. Zwar ist die Reichweite dieser Laserwaffe geheim, aber sie soll in der Lage sein, jedes sichtbare Ziel anzugreifen.

Solche Energiewaffen können Ziele mit Lichtgeschwindigkeit bekämpfen und punktgenau zerstören. So ist „Dragonfire“ laut MoD beispielsweise in der Lage, eine Ein-Pfund-Münze auf eine Entfernung von einem Kilometer zu treffen. Außerdem stellen Strahlenwaffen eine preisgünstige Alternative zu Lenkflugkörpern dar. Die Kosten für den Betrieb eines entsprechenden Lasers betragen gemäß MoD in der Regel weniger als zehn Pfund Sterling – knapp zwölf Euro – pro Schuss.

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Testschuss der Laserwaffe „Dragonfire“. (Foto: Qinetiq)

Die Verantwortung für „Dragonfire“ liegt beim staatlichen „Defence Science and Technology Laboratory“ (Dstl), das im Auftrag des britischen Verteidigungsministeriums arbeitet und mit dem Industriepartner-Konsortium – bestehend aus MBDA UK (Leitung), Leonardo UK sowie dem britischen Rüstungs- und Forschungsunternehmen Qinetiq – kooperiert. Sowohl die British Army als auch die Royal Navy erwägen, diese Technologie als Teil ihrer zukünftigen Luftverteidigungsfähigkeiten einzusetzen.

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Die britische „Dragonfire“-Strahlenwaffe. (Foto: www.gov.uk)

Das Waffensystem „Dragonfire“ ist das Ergebnis einer gemeinsamen Investition von rund 100 Millionen Pfund von Verteidigungsministerium und Industrie. Aufbauend auf der bisherigen Forschung, kündigte das Verteidigungsministerium in London kürzlich seine Absicht an, dazu ein Multi-Millionen-Pfund-Programm aufzulegen.

„Diese Art von hochmodernen Waffen“, so in diesem Zusammenhang der britische Verteidigungsminister Grant Sharp, „hat das Potential, das Gefechtsfeld zu revolutionieren, indem sie die Abhängigkeit von teurer Munition verringert und gleichzeitig das Risiko von Kollateralschäden verringert.“

Dr. Gerd Portugall, M.A.