Es hatte sich bereits abgezeichnet, dass trotz der anfänglichen Fokussierung auf das 6×6-Fahrzeug von Patria aus dem CAVS-Programm für die Nachfolge des Transportpanzers Fuchs zwei weitere Fahrzeuge ernsthaft betrachtet werden sollen. Zur Debatte stehen der Fuchs 1A9 von Rheinmetall sowie der Pandur Evolution von General Dynamics European Land System (GDELS) (Soldat&Technik berichtete).
Der priorisierte Forderungskatalog der Streitkräfte bilde – neben der Marktverfügbarkeit des jeweiligen Systems – die einheitliche Grundlage für die objektive Bewertung aller in Betracht kommenden Fahrzeuge, antwortete der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Hitschler am 1. November auf eine schriftliche Frage des Mitglieds im Verteidigungsausschuss Armin Schwarz (CDU/CSU).
Hitschler nannte als wesentliche funktionale Forderungen an ein Nachfolgefahrzeug die Eignung zur möglichst einfachen Aufnahme bestehender und zukünftiger Rüstsätze und ein der im Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung zu erwartenden Bedrohung entsprechendes Schutzniveau bei gleichzeitig hoher, auch amphibischer Mobilität. Des Weiteren werde eine vollständige Einbindung in das logistische System der Bundeswehr sowie die Instandsetzbarkeit mit eigenen, militärischen Kapazitäten gefordert.
Auf Nachfrage erläuterte Hitschler, dass bei der Reifegradanalyse, die die Bundeswehr für den Patria 6×6 (CAVS) im Juni/Juli 2023 durchgeführt hat, der Fokus auf den zulassungsrelevanten und fahrsicherheitsbestimmenden Aspekten gelegen habe. Das Gesamtziel sei die Bestimmung der technologischen Reife und die Identifizierung und Bewertung von wesentlichen Projektrisiken gewesen.
Als Ergebnis sei ein hoher Reifegrad ermittelt und die damit einhergehende Marktverfügbarkeit mit der Möglichkeit einer risikoarmen Realisierung bestätigt worden.
Im September hatte die Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion der AfD mitgeteilt, dass eine Entscheidung zur Nachfolge des Transportpanzers Fuchs noch nicht getroffen sei. Eine Auswahlentscheidung sei im Jahr 2024 geplant. Konkrete Informationen zum Beginn des Zulaufs gab es nicht.
Die Nachfolge für den Transportpanzer Fuchs sollte aus dem Sondervermögen Bundeswehr finanziert werden, wurde aber dort wieder gestrichen.
Gerhard Heiming