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Der Krieg in der Ukraine zeigt, dass das Gefechtsfeld immer digitaler und der digitale Raum zum Gefechtsfeld wird. Die Gesamtverantwortung für den Cyber- und Informationsraum (CIR) bei den deutschen Streitkräften trägt der Inspekteur CIR, Vizeadmiral Thomas Daum. ES&T konnte Admiral Daum unter anderem zu seinen Ableitungen aus dem Ukraine-Krieg und zur Umstrukturierung seines Organisationsbereichs befragen.

ES&T: Heer Admiral, wie steht es um die aktuelle IT-Sicherheit der Bundeswehr?
Daum: Seitdem Russland im Februar 2022 den Krieg in der Ukraine mit einer Großinvasion weiter eskaliert hat, beobachten wir eine Zunahme der Angriffsversuche im Cyberraum auf Netze der Bundeswehr. Auffällig ist, dass diese oft in einem zeitlichen Zusammenhang mit anstehenden politischen Entscheidungen zur materiellen Unterstützung der Ukraine, zum Beispiel der Lieferung von Leopard-2-Panzern, stehen. Allerdings bleibt eine Ordnung der Angriffe schwierig, da die Angriffe durch Hackerkollektive und Individuen durchgeführt werden, die die russische Regierung unterstützen.

Ich betone an dieser Stelle, dass bislang keine erfolgreichen Angriffe auf unsere Netze und insbesondere kein erfolgreiches Eindringen in unsere Netze (hacks) festgestellt wurde. In wenigen Fällen konnte bei sogenannten Denial-of-Service-Attacken für sehr kurze Zeit die Erreichbarkeit der Bundeswehr-Internetseite gestört werden. Solche Störungen werden jedoch durch unsere Spezialisten im Zentrum für Cybersicherheit jedes Mal durch geeignete Gegenmaßnahmen schnell behoben.

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