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Die U.S. Army gibt die Entwicklung der jüngsten Version des System Enhancement Package (SEP) 4 für den Kampfpanzer Abrams M1A2 auf. Es wird keine Produktion geben. Die Produktion der Vorgängerversion SEPv3 wird mit geringer Produktionsrate fortgeführt. Das geht aus einer Mitteilung der U.S. Army vom 6. September hervor.

Stattdessen wird die neue Version M1E3 entwickelt. Dabei steht „E“ für fortlaufende Entwicklung. Wenn die Entwicklung abgeschlossen ist und in die Truppe geht, wird das „E“ durch „A“ ersetzt. Die künftigen Bedrohungen auf dem Gefechtsfeld ab 2024 setzten die Maßstäbe für die jetzt anstehende Entwicklung des Kampfpanzers, der in seiner Grundform Anfang der 1980er Jahre – etwa zeitgleich mit dem Leopard 2 – in die Truppe eingeführt worden ist.

„Der Abrams-Panzer kann seine Fähigkeiten nicht mehr steigern, ohne an Gewicht zuzulegen, und wir müssen seinen logistischen Fußabdruck reduzieren“, sagte Generalmajor Glenn Dean, Program Executive Officer for Ground Combat Systems. „Der Krieg in der Ukraine hat deutlich gemacht, wie wichtig ein integrierter Schutz für die Soldaten ist, der von innen heraus aufgebaut wird, anstatt aufgesetzt zu werden.“

Ausgangspunkt der Entwicklung des M1E3 sind die Versionen SEPv3 und SEPv4, die mit einer modularen und offenen Systemarchitektur schnellere technologische Upgrades ermöglichen und weniger Ressourcen erfordern, schreibt die U.S. Army. Die Modernisierung der elektrooptischen Geräte, Feuerleitungs- und Führungssysteme sowie der Bewaffnung (einschließlich Panzerabwehrfähigkeit) waren ebenfalls Themen der Entwicklung.

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Der Nachfolger des hier gezeigten Abrams M1A2SEP3 wird der nach zu entwickelnde M1E3 (Foto: GDLS)

Beim M1E3 soll der Schwerpunkt auf Verbesserung von Mobilität und Überlebensfähigkeit gelegt werden. Zur Mobilität hatte General Dynamics Land Systems (GDLS), der Hersteller der Abrams, im Oktober 2022 den AbramsX mit der Advanced Combat Engine (ACE) von Cummins vorgestellt. Die ACE ist eine modulare und skalierbare Dieselmotorlösung, die für hybride Antriebe ausgelegt ist. Der Motor ist nach Angaben von Cummins leichter als die Gasturbine, hat einen höheren Wirkungsgrad und verbraucht weniger. Mit dem modularen Aufbau könne mit unterschiedlichen Zylinderzahlen ein Leistungsbereich zwischen 550 kW und 1.100 kW abgedeckt werden.

Beim Schutz gilt der aktive Schutz, der bisher beim Abrams mit Trophy implementiert ist, als gesetzt. Über weitere Schutzmaßnahmen hat sich die U.S. Army nicht geäußert.

Überhaupt sind Informationen über Details der Weiterentwicklung Mangelware. Nicht einmal der mögliche Auftragnehmer wurde benannt, obwohl die Auswahl ja nicht so groß ist.

Als Termin für die erste Einsatzfähigkeit hat die U.S. Army Anfang der 2030er Jahre angegeben. Dann soll der M1E3 Abrams in der Lage sein, Bedrohungen aus größerer Entfernung abzuwehren.

Gerhard Heiming