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Der polnische Verteidigungsminister Mariusz Błaszczak hat am 3. August via Twitter den Abschluss eines Vertrages zur Beschaffung von mehreren hundert Panzerabwehrlenkraketen Spike LR bekanntgegeben. Details dazu kamen von der polnische Rüstungsagentur Agencja Uzbrojenia am 6. August.

Demnach wurde der polnische Munitionshersteller MESKO mit der Lieferung mehrerer hundert Spike LR im Zeitraum 2023 bis 2026 beauftragt. Der Vertragswert wurde mit 400 Millionen Złoty (umgerechnet 100 Millionen Euro) angegeben. Die weitere Beschaffung von Abschussgeräten werde derzeit vorbereitet.

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Das polnische Heer erhält mehrere hundert Panzerabwehrlenkraketen Spike LR (Foto: polnisches Heer)

Neben dem Einsatz durch abgesessene Infanterie sollen die Spike-Raketen auch vom 8×8 Rosomak und vom zukünftigen Schützenpanzer Borsuk verschossen werden.

„Wir stärken konsequent die Panzerabwehrkapazitäten unserer Armee. … Eine modernisierte und gut ausgerüstete Armee ist ein Garant für unsere Sicherheit“, twitterte Błaszczak.

Mesko gehört zur polnischen Rüstungsgruppe PGZ und produziert Spike Lenkflugkörper und Abschussgeräte in Lizenz von Rafael Advanced Defense Systems. Die Zusammenarbeit von Mesko und Rafael läuft bereits seit 2003. Die polnischen Streitkräfte haben bisher über 3.000 Lenkraketen und mehr als 260 Abschussgeräte erhalten.

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Spike LR-Panzerabwehrlenkraketen sollen auch von Gefechtsfahrzeugen wie dem 8×8 Rosomak oder dem zukünftigen Schützenpanzer Borsuk eingesetzt werden. (Foto: HSW)

Die über Glasfaser gelenkte Rakete Spike LR kann gegen Ziele in bis zu vier Kilometern Entfernung eingesetzt werden. Durch die permanente Sichtverbindung können auch Ziele hinter einer Deckung (NLOS) bekämpft oder die Mission abgebrochen werden. Wegen des Gefechtskopfs mit Tandemhohlladung und Splittern eignet sich Spike für den Kampf gegen gepanzerte und ungepanzerte Ziele. Ob in Polen auch die leistungsgesteigerte Version Spike LR2 mit 5.000 Metern Reichweite sowie Mehrzweckgefechtskopf zum Zuge kommt, ist derzeit unklar.

gwh / Redaktion