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Die niederländische Werft DAMEN Naval und der Rolls-Royce-Geschäftsbereich Power Systems haben einen Vertrag über die Lieferung von 16 mtu-Dieselaggregaten für die vier neuen Fregatten der Klasse F126 der Deutschen Marine unterzeichnet.

Dabei handelt es sich um den ersten Auftrag, bei dem DAMEN  mtu-Dieselaggregate für die militärische Anwendung bei Rolls-Royce Power Systems bestellt, obwohl beide Unternehmen seit langem im Schiffbau zusammenarbeiten.

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Die neuen Fregatten der Klasse F126, Foto: Damen Naval

Laut Hein van Ameijden, Managing Director von DAMEN Naval, fiel die Wahl auf Rolls-Royce, weil mtu-Lösungen für Marine-Anwendungen maßgeschneidert seien und das Unternehmen auf diesem Gebiet über umfassende Erfahrung verfüge.
Der Bordstrom der F126 wird von je vier drehzahlvariablen mtu-Gensets der Baureihe 4000 erzeugt. Nach Firmenangaben sind diese Hochleistungs-Gensets die umweltfreundlichsten Generatoren, die Rolls-Royce je hergestellt hat: Sie erfüllen die Anforderungen der Emissionsrichtlinie IMO III dank eines von mtu entwickelten Systems zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR). Dank ihrer variablen Drehzahl können die Motoren besonders effizient betrieben werden, was Kraftstoff spart und den Wartungsaufwand reduziert. Der Vertrag umfasst auch die Logistik-Unterstützung.

DAMEN Naval setzt bei der F 126 erstmals drehzahlvariable Gensets auf militärischen Schiffen in Kombination mit einem Gleichstromnetz ein. Die niederländische Werft geht davon aus, dass diese Konfiguration zum neuen Standard für High-End-Schiffsanwendungen wird.
Die Diesel-Gensets für die F126 sollen das kombinierte dieselelektrische CODLAD-Antriebssystem (CODLAD steht für Combined Diesel Electric and Diesel) mit elektrischer Energie versorgen. Das CODLAD-Antriebssystem ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 26 Knoten. Die ersten Dieselaggregate werden laut Plan Anfang 2024 an die Werft geliefert.

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Rolls-Royce liefert für die F126-Fregatten Gensets der mtu-Baureihe 4000 in Schallschutzkapseln und auf speziellen Stoßdämpfern (ähnlich der Abbildung). Nicht im Bild: das mtu SCR-System zur Erfüllung der IMO- III-Emissionsrichtlinie. Foto: RR Power Systems / Damen

Es handelt sich um den zweiten Auftrag, der im Rahmen des F126-Projekts an Rolls-Royce vergeben wurde: Anfang dieses Jahres hatte DAMEN Naval das Unternehmen bereits beauftragt, die Automationslösungen mtu NautIQ Master und mtu NautIQ Foresight zu liefern.

Mit diesem Auftrag setzt Rolls-Royce seine jahrzehntelange Zusammenarbeit mit der Deutschen Marine fort. Schiffe wie die Vorgänger-Fregattenklassen F124 und F125 sowie die Korvetten K130 sind mit mtu-Motoren und Diesel-Gensets von Rolls-Royce ausgerüstet.

Im Juni 2020 vergab das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) den Bauauftrag für die vier F126-Fregatten an den niederländischen Schiffbauer DAMEN als Generalunternehmer mit seinen Unterauftragnehmern Blohm+Voss und Thales. Die Schiffe werden in den Werften in Wolgast, Kiel und Hamburg gebaut. Das erste Schiff soll im Jahr 2028 in Hamburg übergeben werden. Der Vertrag beinhaltet eine Option für zwei weitere Fregatten.

hum / Redaktion