Die Sorge um die fortschreitende Klimaerwärmung aufgrund der Verbrennung fossiler Energieträger hat längst jene um die Endlichkeit fossiler Ressourcen abgelöst. Ungeachtet jedoch, welche Sorge nun dominiert, das Ende der Nutzung fossiler Energieträger zeichnet sich deutlich ab.
Diese Entwicklung betrifft die Bundeswehr ebenso wie den zivilen Sektor. Am Beispiel der Kraftstoffe, die aktuell die Mobilität an Land, zu Wasser und in der Luft im Wesentlichen sicherstellen, sollen die Herausforderungen für die militärische Mobilität skizziert werden.
Grundlagen
Das Wehrwissenschaftliche Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) ist innerhalb der Bundeswehr zuständig für die Qualität aller Kraftstoffe im Grundbetrieb, in Einsätzen und Übungen und vertritt die nationalen Belange in den entsprechenden Gremien der NATO. Im Bereich der Forschung beschäftigt sich das Institut seit Langem mit synthetischen Kraftstoffen und weitet derzeit seine Aktivitäten auf weitere alternative Energieversorgungskonzepte im Bereich der Mobilität und dezentralen Energieversorgung aus.
Die Erdölgewinnung und -logistik sowie die zentralisierte und damit effiziente Verarbeitung des Rohstoffs Erdöl ist seit Langem etabliert. Dabei wird in Form der hieraus gewonnenen flüssigen Kraftstoffe ein Energieträger bereitgestellt, der eine der höchsten masse- und volumenbezogenen Energiedichten der uns zur Verfügung stehenden Energieträger aufweist. Für den Flugturbinenkraftstoff Jet A-1 wären dies ca. 43 MJ/kg bzw. ca. 34 MJ/l (in der heute oft benutzen Größe kWh entspricht dies 9,44 kWh/l). Auch Dieselkraftstoffe liegen in einem ähnlichen Bereich (9,8 kWh/l), Ottokraftstoffe geringfügig niedriger (8,5 kWh/l). Im Vergleich hierzu liegt Wasserstoff zwar bei ca. 120 MJ/kg, entscheidend ist jedoch eher die volumetrische Energiedichte, die lediglich bei ca. 7 MJ/l (700 bar) bzw. 9 MJ/l (ca. -253 °C, drucklos) (2 bzw. 2,5 kWh/l) liegt. Eine typische Lithiumionenbatterie für Elektrofahrzeuge besitzt Energiedichten von ca. 0,7 MJ/kg bzw. ca. 1,4 MJ/l (bis zu 0,4 kWh/l).
Neben der sehr hohen Energiedichte der flüssigen Kohlenwasserstoffe und dem im Verhältnis dazu moderaten Preis kommt ihnen eine vergleichsweise einfache Lagerung und Logistik sowie ein gut beherrschbares Gefahrenpotenzial zugute.

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