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Elektronische Nasen (E-Nasen) sind technische Systeme, die Gassensoren und Mustererkennungsverfahren nutzen, um chemische Signale in der Luft zu detektieren und geruchlich (olfaktorisch) zu bewerten. Dabei geht es weniger um die präzise Bestimmung von Einzelkomponenten als vielmehr um die Identifikation von olfaktorischen Fingerabdrücken, die dann bekannten Geruchsqualitäten zugeordnet werden. Dem natürlichen Geruchsvermögen von Säugetieren, Fischen oder Insekten sind künstliche Riechsysteme bislang allerdings noch in vielen Leistungsparametern unterlegen. E-Nasen finden daher aktuell nur in wenigen, eng umrissenen Einsatzbereichen Anwendung. Wenn es um besondere olfaktorische Herausforderungen wie die Suche nach Verschütteten oder das Aufspüren von Explosivstoffen geht, verlässt sich der Mensch weiterhin meist auf den Geruchssinn von Tieren. Neuartige biochemische Sensorkomponenten und moderne maschinelle Lernverfahren ermöglichen es jedoch heute, die biologischen Prozesse der Geruchserfassung und -verarbeitung immer besser nachzuahmen und könnten E-Nasen zukünftig konkurrenzfähig zu den natürlichen Vorbildern werden lassen.

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