Print Friendly, PDF & Email

Künstliche Muskeln sind technische Komponenten, die auf externe Reize hin reversible Formveränderungen durchlaufen können und auf diese Weise Eigenschaften und Funktionen von natürlichen Muskeln imitieren. Hinter dem Begriff verbirgt sich ein ganzer Komplex von Technologien mit unterschiedlichen Reifegraden, vom Stand der Technik bis hin zum Forschungs- und Entwicklungsstadium. Die Realisierbarkeit von technischen Systemen, die biologischen Muskeln in Gänze, d.h. in allen relevanten Eigenschaften gleichzeitig entsprechen, ist jedoch allenfalls mittel- bis langfristig zu erwarten.

Als etablierte Beispiele für Künstliche Muskeln können einfache pneumatische oder hydraulische Aktoren angesehen werden, die eine Druckerhöhung im Inneren aufgrund geeigneter Hüllstrukturen in eine Längenänderung umwandeln können. Diese Systeme werden fortlaufend weiterentwickelt und verbessert. Technologisch anspruchsvoller sind Aktoren aus Funktionswerkstoffen, deren Formänderung durch spezifische physikalische oder chemische Steuerimpulse (z.B. elektrische Spannung, Wärme, Licht, pH-Wert) ausgelöst wird. Hierzu zählen Piezoelektrische Aktoren (elastische Verformung in Abhängigkeit von elektrischer Spannung) oder solche aus Formgedächtniswerkstoffen (temperaturinduzierte reversible Verformung). Diese haben ebenfalls bereits viele Anwendungen gefunden, von der Medizintechnik bis hin zur Luft- und Raumfahrt.

Print Friendly, PDF & Email