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Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat dem Nowosibirsker Luftfahrtwerk (NAZ) der Firma Suchoi einen Inspektionsbesuch abgestattet, um den Fortschritt bei den Arbeiten an der ersten russischen schweren Langstrecken-Angriffsdrohne namens Okhotnik (Jäger) zu überprüfen. Wie der Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums weiter mitteilte, verlaufen die Arbeiten nach Plan. Nach Angaben des Leiters der United Aircraft Corporation, Juri Schljusar, der Schoigu begleitete, werden im Werk derzeit Prototypen der Drohne hergestellt.

Nach Angaben einer Quelle im russischen militärisch-industriellen Komplex bat das Verteidigungsministerium Anfang Juli die Rüstungsindustrie, die Arbeiten an der Okhotnik-Drohne zu beschleunigen, worauf der Hersteller einem Vorziehen der Serienlieferungen um ein Jahr zustimmte. Die ersten Okhotnik-Drohnen sollen demnach im Jahr 2024 an die Truppen ausgeliefert werden, genauere Termine werden derzeit ausgearbeitet.

Zurzeit nimmt ein Prototyp der Okhotnik-Drohne an Tests teil, drei weitere werden im Novosibirsk Aviation Plant gebaut. Beim Bau des zweiten Prototyps wurden Änderungen an der Konstruktion vorgenommen, die auf den Erfahrungen mit den Tests der ersten Drohne beruhen. Die Änderungen beziehen sich hauptsächlich auf die Zelle und die Avioniksysteme. Die Montage soll noch in diesem Monat abgeschlossen werden, danach beginnen die Testphasen. Ende 2021 soll die Drohne in die Luft gehen. Sowohl das dritte als auch das vierte Muster soll der Serienversion entsprechen.

Der S-70 Okhotnik absolvierte, nach Angaben von Interfax, seinen Erstflug im Jahr 2019 mit einer Dauer von mehr als 20 Minuten. Im September 2019 absolvierte der Okhotnik seinen ersten gemeinsamen Flug mit dem Jagdflugzeug Su-57. Noch 2021 soll das unbemannte Flugzeug zum ersten Mal Luft-Luft-Raketen einsetzen, die zuvor an der Su-57 getestet wurden.

Das Werk in Nowosibirsk ist hauptsächlich an der Herstellung des Frontbombers Su-34 Frontbomber beteiligt, der seit 2014 bei den russischen Luftstreitkräften im Einsatz ist, sowie an der Herstellung von Su-32-Flugzeugen, der Exportversion der Su-34.

Yuri Laskin