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„Devoir d’excellence – dem Besten verpflichtet!“ Das ist das Motto der Zertifizierungsübung für die NATO-Speerspitze 2022. Mit ES&T sprach Brigadegeneral Peter Mirow, Kommandeur der Deutsch-Französischen Brigade über seine Erfahrungen bei der Führung eines binationalen Großverbandes.

ES&T: Herr General, zunächst unser Glückwunsch zur Zertifizierung der Brigade für die VJTF 2022.
Mirow: Vielen Dank für die Glückwünsche. In der Tat bin ich sehr zufrieden, dass das Hauptquartier der VJTF (L) 22 im Dezember 2020 unter den schwierigen Rahmenbedingungen der COVID-19-Pandemie in der Übung „Citadel Kleber“ in Lille (Frankreich) zertifiziert wurde. Für die Deutsch-Französische Brigade und die mir vorgesetzten Dienststellen war dies ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur vollen Einsatzbereitschaft.

Brigadegeneral Peter Mirow, Kommandeur der Deutsch-Französischen Brigade, Foto: Bundeswehr/Schlegel

ES&T: Während die VJTF 2019 und 2023 in Deutschland in aller Munde sind, ist es um die VJTF 2022 sehr ruhig. Was kennzeichnet aus Ihrer Sicht die VJTF 2022 – und mit Schwerpunkt die VJTF 22 (Land)? Welche wesentlichen Ziele werden mit der VJTF 2022 insgesamt verfolgt?
Mirow: Deutschland war bzw. ist Rahmennation für die VJTF 2019 und 2023, für VJTF (L) 2022 steht Frankreich in der Führungsverantwortung und ist Haupttruppensteller. Die Grundlage für alle diese NATO-Bereitschaftsverpflichtungen ist grundsätzlich gleich: Im Zuge der Krimkrise wurde auf dem Gipfeltreffen in Wales 2014 durch die NATO-Staaten der Readiness Action Plan und die Aufstellung der VJTF von rund 8.000 Soldaten beschlossen.

Sie ist unter anderem zur Durchführung von Anfangsoperationen nach Artikel 5 des Nordatlantikvertrages befähigt und übt dabei auch das hochintensive Gefecht unter Berücksichtigung hybrider Kriegführung. Das Spektrum reicht von Abschreckung über Stabilisierung bis hin zum Kampfeinsatz und verfolgt im Sinne einer strategischen Verlegebereitschaft den 360°-Ansatz.

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