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Fast fünf Monate lang ist eine französische Task Force um den Flugzeugträger Charles De Gaulle seit dem 21. Februar in den Weltmeeren unterwegs. Damit unterstreicht Frankreich seine globalen Interessen. Clemenceau 21 knüpft an die Operation gleichen Namens von 2019 an und verfolgt ähnliche Ziele.

Frankreich will Flagge zeigen. Es ist so in internationalen Seegebieten präsent und gewinnt wichtige Informationen aus erster Hand. Es wird die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern eingeübt. Vor allem wird durch eine solche Mission ein Beitrag für die Sicherheit der maritimen Verbindungswege und zur Verteidigung der Handlungsfreiheit in strategischen Gebieten geleistet.

Clemenceau 21 führt den international besetzten Trägerverband aus dem Mittelmeer ins Rote Meer, in den nördlichen Indischen Ozean und in den Persischen Golf. Zweimal wird der Verband in die Operation Chammal eingebunden als französischen Anteil an der internationalen Mission, die die USA als Operation Inherent Resolve gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ im Irak und in Syrien anführt.

Der Flugzeugträger Charles De Gaulle, Foto: Ministere des Armees

Um den Flugzeugträger „Charles De Gaulle“ mit seinen zwanzig Rafale, zwei E-2C-Hawkeye gruppieren sich die Luftverteidigungsfregatte (FDA-Klasse) „Chevalier Paul“, die Vielzweckfregatte (FREMM-Klasse) „Provence“, ein U-Jagd-U-Boot, der Einsatzgruppenversorger „Var“ sowie drei Hubschrauber (ein Caïman, zwei Dauphin Pedro). Je nach Bedarf wird der Verband von Seefernaufklärern des Typs ‚Atlantique 2‘ unterstützt. Eine weitere Vielzweckfregatte der FREMM-Klasse, die „Auvergne“, wird zeitweise in den Verband integriert. Weiterhin gehören der amerikanische Zerstörer (Arleigh-Burke-Klasse) „USS Porter“, die belgische Fregatte „Léopold I“, die italienische Vielzweckfregatte (FREMM-Klasse) „Carlo Margottini“ und  die griechische Fregatte (Elli-Klasse) „Kanaris“ zur dieser Task Force, die unter dem Kommando von Konteradmiral Marc Aussedat steht, dem Kommandeur der französischen Maritimen Einsatzgruppe (FRMARFOR).

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Viel Zeit zum Warmlaufen verbleibt den Einheiten nicht. Die Task Force 473 wird auf ihrem Marsch ins östliche Mittelmeer an der NATO-Übung Dynamic Manta teilnehmen. Seit dem 24. Februar bis zum 5. März 2021 kommen Schiffe, U-Boote, Patrouillenflugzeuge und Personal aus neun NATO-Mitgliedsstaaten im zentralen Mittelmeer zusammen, um U-Boot-Kriegsführung (ASW) zu trainieren.

Die Route der Mission Clemenceau 21, Grafik: Ministere des Armees

Frankreich will mit multilateraler Initiativen wie der „Operation Clemenceau“ die bilateralen Beziehungen, „die wir zu unseren Partnern, speziell zu unseren deutschen, britischen und amerikanischen Partnern unterhalten, insbesondere unter operativen Aspekten und dem Ausbau von Fähigkeiten pflegen. Beispiele für diese bilateralen Beziehungen sind die deutsch-französischen Verteidigungsräte, die Verträge des Lancaster House oder der gemeinsame Kampf gegen den dschihadistischen Terrorismus.“ (Zitat aus dem Presse-Dossier des französischen Verteidigungsministeriums für die diesjährige Operation Clemenceau – Übersetzung durch den Verfasser)

Hans Uwe Mergener