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Am 29. März vollzog sich der Umzug des Hauptquartiers (OHQ) der EU NAVFOR SOMALIA –  Operation „Atalanta“. Im Marinestützpunkt Rota Naval Base, Cadiz, Spanien, erfolgte der Stabwechsel von Generalmajor Charlie Stickland, UK Royal Marines, an den spanischen Vizeadmiral Antonio Martorell Lacave. An der Veranstaltung nahmen Vertreter der Europäischen Union und an der Operation beteiligter Länder teil, darunter der stellvertretende Generalsekretär des Auswärtigen Dienstes der Europäischen Union, Pedro Serrano, der Vorsitzende des Militärausschusses der Europäischen Union, CEUMC, General Claudio Graziano (Italien) und der spanische Generalsstabschef General Fernando Alejandre Martínez. Der Abschiedsappell in Northwood (UK) fand bereits am 25. März statt.

Die Entscheidung zur Verlegung ist eine unmittelbare Folge des Brexit. Die Führungsfunktionen maritimer EU-Operationen von Northwood zum 29. März 2019 (dem ehemaligen Brexit-Termin) sollten wechseln – und zwar das operative Hauptquartier der EU NAVFOR nach Rota und das Maritime Security Center Horn of Africa (MSC HoA) nach Brest (Frankreich). Letzteres erfüllt in etwa die Funktion einer Seeverkehrsleitstelle und informiert die Schifffahrt über Piraterie im Seegebiet zwischen dem Roten Meer und Somalia/Golf von Aden und stellt eine Art Schnittstelle zwischen „Atalanta“ und dem zivilen Schiffsverkehr dar.

Mit der Verlegungsentscheidung vom 30. Juli 2018 hatte der Rat auch das Mandat der EU NAVFOR Somalia – Operation Atalanta bis zum 31. Dezember 2020 verlängert. Mit dem Beschluss wurden auch Mittel in Höhe von 11,777 Mio. € zur Deckung der gemeinsamen Kosten der Operation für den Zeitraum vom 1. Januar 2019 bis zum 31. Dezember 2020 zugewiesen.

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Die Operation Atalanta begann  2008. Durch die Operation werden auch Schiffe des Welternährungsprogramms und andere gefährdete Schiffe geschützt, Fischereitätigkeiten vor der Küste Somalias überwacht und andere EU‑Missionen und ‑Programme in der Region unterstützt.

MSC HoA befindet sich in Brest mit einem weiteren maritimen Sicherheitszentrum, das mit Schwerpunkt französische Schiffe überwacht, die in Gebieten verkehren, in denen die Sicherheit des Seeverkehrs für Frankreich von Bedeutung ist. Es kann als ein Kompetenzzentrum für die Sicherheit im Seeverkehr verstanden werden – eine Verantwortung, der sich Frankreich sicherlich gerne stellt. Der Stab besteht derzeit aus zehn Mitarbeitern, neun Franzosen und einem Spanier. Im Juli sollen ein Belgier und im Januar 2020 ein Portugiese hinzukommen.

Hans Uwe Mergener