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Operation „Southern Cross“, Somalia, im Jahr 1994, Operation „Pegasus“ vor Libyen im Jahr 2011 und zuletzt April 2015 zu Beginn des Bürgerkrieges im Jemen – die jüngere Geschichte gibt Beispiele für Evakuierungsoperationen. Seit 2002 gehören sie in die konzeptionellen Grundlagenpapiere (Verteidigungspolitische Richtlinien, Konzeption der Bundeswehr). Konsequenzen für die Ausrüstung der Deutschen Marine sind bisher nicht erfolgt.

Auch wenn in den aktuellen Grundlagendokumenten die Fähigkeit „Amphibik“ eine Renaissance erlebt, kommt man um die Feststellung, die Bundeswehr sei seit Ende der 1990er Jahre zu amphibischen Operationen nicht in der Lage, nicht umhin.

Zwar wird 2014 das Seebataillon in Eckernförde mit einem klaren amphibischen Auftrag aufgestellt. Der Auftrag lautet: Durchführen weltweiter Evakuierungs- und amphibischer Operationen. Dem Kommandeur steht seit dem 7. Februar 2017 eine Führungszelle, die Gruppe Amphibischer Einsatz, zur Verfügung. Doch fehlt es in der Marine an amphibischen Wirkmitteln, um etwa dem Szenario einer maritimen Evakuierung angemessen begegnen zu können – selbst fünf Jahre nach Aufstellung. Für Übungen kann das Seebataillon höchstens auf über 50 Jahre alte Landungsboote „Lachs“ zugreifen. Für den Einsatz sind sie untauglich. Womit das Seebataillon hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibt.

Dieser Namensartikel soll deshalb Denkanstöße geben und zur Diskussion beitragen, welche amphibischen Wirkmittel für die Bundeswehr geeignet sind, um schnellstmöglich einen Fähigkeitsgewinn zu generieren. Grundlage dieser Überlegungen sind drei nach ihrer Bedeutung unterteilte operative Erwägungen: Wie ist der Bedarf für nationale Kriseneinsätze, für die Bündnis- und Landesverteidigung mit einem Fokus auf die Ostsee und im Rahmen der deutsch-niederländischen Kooperation? Da sich die Ausplanung natürlich auch an den personellen und fiskalischen Ressourcen orientieren muss, werden Möglichkeiten zu Kooperationen betrachtet. 

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