Die Soldaten der Deutschen Marine werden beginnend in diesem Jahr mit einem neuen Bekleidungssystem ausgestattet. Die technischen Funktionsmaterialien liefert Gore-Tex an die Bekleidungshersteller und Markenpartner wie DNS Alpha, Goldeck-Carinthia, Schöffel und Wattana, die die Bekleidung aus den Gore-Materialien fertigen. Nach drei Jahren Vorbereitung ist das Bekleidungssystem jetzt in die Serienproduktion gegangen.
Nach einer Information von Gore-Tex vom 25. März umfasst das neue Bekleidungssystem mehrere Lagen, vom Combat Shirt bis zur Kälteschutzjacke. Mit dem modularen System aus hochfunktionaler, wetterfester und flammhemmender Bekleidung sollen rund 11.000 Marinesoldaten künftig noch besser auf See geschützt werden – auch bei Einsätzen in unterschiedlichen Klimazonen.
Modulares Bekleidungssystem für widrigste Bedingungen
Marinesoldaten sind auf See vielen Gefahren ausgesetzt: Sturm und Seegang auf Deck, Hitze und Enge unter Deck sowie möglichen Bränden oder Gefechtssituationen. Die unterschiedlichen Bekleidungselemente in dem neuen, modularen System bieten Gore-Tex zufolge optimalen Schutz und Komfort. Dazu gehören Nässeschutzjacke und -hosen in Marineblau für den Einsatz unter rauen Wetterbedingungen. Ergänzt wird die Ausstattung durch den Bord- und Gefechtsanzug mit Jacke, Hose und Combat Shirts. Eine Kälteschutzjacke sorgt zusätzlich für Wärmeisolierung bei niedrigen Temperaturen.
Trotz des guten Schutzes für die Unbillen des Wetters bleibt die Ausrüstung leicht und flexibel, was bei Arbeiten an Deck oder in engen Schiffsbereichen vorteilhaft ist.
Die leichten und robusten Materialien von Gore-Tex Professional Fabrics ermöglichen nach Angabe des Unternehmens Verarbeitungsmöglichkeiten, die bisher nicht umsetzbar waren. Das Ergebnis seien moderne Schnitte und ein hoher Tragekomfort, wie man ihn von Hochleistungstextilien aus dem Freizeitbereich kennt. In Kombination ergibt sich ein attraktives Design der Dienstbekleidung.
Ein wesentliches Element ist die flammhemmende Ausrüstung der Bekleidung mit der PYRAD Flammschutztechnologie. „Die Flammhemmung ist eine der Kernforderungen des neuen Bord- und Gefechtsanzugs, denn Brände auf See können für Schiffsbesatzungen zu einer existenziellen Bedrohung führen“, erläutert Stabskapitänleutnant Jörg Lerche vom Marinekommando Rostock die Anforderungen in der Ausschreibung. „Insbesondere die begrenzten Fluchtmöglichkeiten und die potenzielle Ausbreitung des Feuers auf brennbare Materialien sind eine große Gefahr. Hinzu kommen extreme Belastungen durch Rauch- und Hitzebildung.“
PYRAD ermöglicht hitze- und flammresistente Schutzbekleidung, die gleichzeitig kompakt, leicht und atmungsaktiv ist, schreibt Gore-Tex. Sie basiere auf einem Laminat, das bei Einwirkung von Hitze und Flammen eine stabile Verkohlungsschicht bilde und den Träger schützt. Das Material sei deutlich leichter und flexibler als aramidbasierte Textilien und zudem abriebfester, was zu einer längeren Lebensdauer führe. Dies sei besonders wichtig bei rauen Oberflächen und scharfen Kanten eines Schiffes.
Nicht zuletzt bietet die neue Bekleidung ein modernes Erscheinungsbild und sei ein Symbol für nationale Identität, so Gore-Tex. Wie alle Streitkräfte steht auch die Deutsche Marine vor der Herausforderung, ausreichend qualifizierte Soldatinnen und Soldaten zu gewinnen. „Ein zeitgemäßes und repräsentatives Erscheinungsbild ist wichtig für die erfolgreiche Nachwuchsgewinnung. Zeitgemäße, funktionale und optisch ansprechende Uniformen vermitteln Professionalität, Identität und Stolz – das stärkt die Außenwirkung der Streitkräfte und erhöht die Attraktivität des Berufes“, unterstreicht Lerche.
Redaktion / gwh