„Dies ist das kleinste Wärmebildgerät der Welt“ sagte Björn Andres, CEO der Andres Industries, griff in die Hosentasche und holte ein TILO-6 Wärmebildgerät heraus. TILO steht für „Thermal Imaging Light Optik“. Es ist nur sechs Zentimeter lang und wiegt weniger als 150 Gramm. Je nach Bedarf kann es am Helm, an einer Kappe oder am Halsband getragen werden. Die Größe ist im Wesentlichen bestimmt durch das Volumen des optischen Kanals und den Platzbedarf für die Bedienelemente.
Der Sensor hat ein enges Raster von 640×512 Pixeln mit einer Auflösung von mindestens 20 mK. Damit können Temperaturdifferenzen von weniger als 0,02 °C dargestellt werden. Das ermöglicht Aufklärung auch bei schlechten Witterungsbedingungen und in unbeleuchteten Innenräumen.
Sobald die Objektivschutzklappe geöffnet wird, startet das Gerät. Als ungekühltes Wärmebildgerät ist es nach wenigen Sekunden betriebsbereit. Die CR123-Batterie (oder ein Akku-Äquivalent) ermöglicht je nach Nutzermodus den ununterbrochenen Betrieb für bis zu sechs Stunden. Externe Energieversorgung ist vorgesehen. Das Gerät ist mit drei Hochleistungs-LED in den Farben weiß, rot und infrarot ausgestattet, die zur Beleuchtung, zur Alarmierung oder als Positionsmelder genutzt werden können.
Das Gehäuse ist rundum gegen Wasser und Staub geschützt.
Das TILO-6 konnte man auf der Enforce Tac in die Hand nehmen und als Handheld vors Auge halten. Vorgesehen ist die Montage als Vorsatzgerät vor der Zieloptik, um das Zielen und Schießen bei Nacht und schlechter Sicht zu ermöglichen.
Andres Industries ist nach eigener Angabe der einzige Verteidigungstechnik produzierende Betrieb mit dem Firmensitz in Berlin. Das Unternehmen sucht nach Erweiterungsmöglichkeiten, um die Kapazitäten für Entwurf und Systemdesign aber auch für die Produktion auszuweiten.
Gerhard Heiming