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General Dynamics European Land Systems hat unter dem Namen „Self Adjusting Track Tensioner“ (SATT) einen automatischen Kettenspanner zur Produktionsreife entwickelt. Das hat das Unternehmen am 13. Februar via LinkedIn mitgeteilt.

Kettenfahrzeuge übertragen die Vortriebs- und Seitenführungskräfte über die Gleisketten. Die richtige Kettenspannung für optimale Kraftübertragung hängt vor allem ab vom Gelände und von der Geschwindigkeit, die sich beide im Betrieb dauernd ändern. Nach dem Auflegen einer neuen (instandgesetzten) Kette muss die Kette gespannt werden. Mit herkömmlichen Kettenspannern wird im Stand die Spannung der Kette auf einen Wert eingestellt, der für die meisten Betriebszustände möglichst gut ist. Während der Fahrt verändert sich die Kettenspannung z.B. durch Bewegungen der Laufrollen im Gelände oder durch Ausbeulen bei hoher Geschwindigkeit. Das kann zum Abwerfen der Kette und damit zum Verlust der Mobilität führen.

Sensoren und Aktoren der automatischen Kettenspanner im Heck des Fahrzeugs. (Grafik: GDELS)

Der SATT von GDELS überwacht nach Unternehmensangaben die Betriebsparameter des Fahrzeugs wie Geländeart, Geschwindigkeit und Fahrerverhalten in Echtzeit, berechnet die optimale Spannung des Gleiskettensystems und wendet die Korrekturen automatisch an. Und das alles innerhalb von Zehntelsekunden und selbst in höchst anspruchsvollen Mobilitätssituationen.

SATT sei die perfekte Lösung zur Verbesserung der Leistung, der Lebenszykluskosten und der Betriebsverfügbarkeit aller auf dem Markt befindlichen Raupenfahrzeuge mit herkömmlichen Stahlketten oder Gummiketten aus Verbundwerkstoffen, schreibt GDELS. Es verbessere nicht nur die taktische Mobilität, sondern reduziere auch den logistischen Fußabdruck: verlängerte die Lebensdauer des Federungssystems durch Belastungsoptimierung, reduzierter Kraftstoffverbrauch und kein mühsames manuelles Nachspannen der Ketten.

GDELS hat das – mittlerweile patentierte – SATT am Schützenpanzer ASCOD getestet. Das produktionsreife System ist verfügbar und kann sowohl in neu hergestellte Fahrzeuge als auch in bestehende Flotten integriert werden.

Gerhard Heiming