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„Auch 25 Jahre nach Ende des Krieges“, berichtet die Bundeswehr diese Woche auf ihrer Homepage, „sind die ethnischen Spannungen in Kosovo alles andere als überwunden. Dazu kommen 300.000 illegale Schusswaffen, die im Kosovo vermutet werden.“ Erst im Mai des vergangenen Jahres waren bei Zusammenstößen in ethnischen Enklaven im Nordkosovo Dutzende KFOR-Soldaten aus Italien und Ungarn von serbischen Demonstranten verletzt worden, die gegen neue albanische Bürgermeister protestiert hatten. Daraufhin ist das NATO-Kontingent verstärkt worden.

Praktisch rund um die Uhr sind deutsche KFOR-Patrouillen unterwegs – häufig mehr als fünfzig Mal pro Woche.
Foto: Bundeswehr, Martin Pätzold

Seit dem Kosovokrieg von 1999 sichert die internationale Schutztruppe „Kosovo Force“ (KFOR) unter NATO-Führung die Umsetzung der Resolution 1244 des UN-Sicherheitsrates zur Stabilisierung der Lage vor Ort. Aktuell befinden sich rund 4.500 Soldatinnen und Soldaten aus 23 NATO-Staaten sowie aus Armenien, Irland, Moldawien, Österreich und der Schweiz in dem südosteuropäischen Land. Rund 300 Männer und Frauen gehören zum Kontingent der Bundeswehr.

Rund 200 Kameradinnen und Kameraden vom Jägerbataillon 292 aus dem baden-württembergischen Donaueschingen zählen zur ersten Einsatzkompanie, die das deutsche Kontingent verstärken. Kosovarische Sicherheitskräfte – im Bedarfsfall unterstützt von KFOR – versuchen, illegale Grenzübertritte und Waffenschmuggel entlang der grünen Grenze zu Serbien zu unterbinden. Außerdem übt das multinationale Kontingent „Crowd and Riot Control“ (CRC), d.h. gewalttätige Demonstrationen einzudämmen und protestierende Menschenmassen zu lenken.

Dr. Gerd Portugall