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Diese Woche hat die Royal Air Force (RAF) in Rumänien mit einer fünften „Air Policing Mission“ seit 2014 im Rahmen des Schutzes der NATO-Ostflanke auf Rotationsbasis begonnen. Sechs britische Eurofighter „Typhoon“ der IX. Bomberstaffel und rund 200 Soldaten der 140. „Expeditionary Air Wing“ – alle von der nordost-schottischen RAF Station Lossiemouth – nehmen an der viermonatigen Mission auf dem Luftwaffenstützpunkt „Mihail Kogalniceanu“ bei der Hafenstadt Constanța ganz im Südosten des Landes am Schwarzen Meer teil. Der Auftrag: das Abfangen von russischen Flugzeugen, die sich dem NATO-Luftraum nähern, im Rahmen eines 24/7 „Quick Reaction Alert“ (QRA).

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Sechs britische „Typhoon“ sichern aktuell den rumänischen Luftraum. (Foto: Gerd Portugall)

„Wir“, so der britische Verteidigungsminister Grant Shapps, „zeigen damit das Ausmaß unserer Verpflichtungen gegenüber der NATO im 75. Jahr ihres Bestehens.“ „Die Royal Air Force“, ergänzt Air Commodore (Brigadegeneral) Martin Cunningham, stellvertretender Stabschef Operationen der 11. RAF Group, „ist sehr stolz, zurück in Rumänien zu sein als Teil des UK-Beitrages zur NATO und wieder mit unseren rumänischen Kameraden zusammenarbeiten zu können.“

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Zwei rumänische Kampfflugzeuge vom US-Typ F-16 fliegen über dem Schwarzen Meer. (Foto: U.S. Navy, Damon Grosvenor)

Der NATO- und EU-Staat Rumänien befindet sich in einer besonderen geostrategischen Lage: Im Nordosten verläuft eine 601 Kilometer lange Grenze zum Kriegsgebiet der Ukraine, unterbrochen auf einer Länge von 683 Kilometern durch die Grenze zur ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien, wo bereits seit geraumer Zeit russische Destabilisierungsmaßnahmen zu beobachten sind. Im Nordwesten hat Rumänien eine 447 Kilometer lange Grenze mit dem NATO- und EU-Partner Ungarn, wo allerdings der rechtsnationale Putin-Freund Viktor Orbán an der Macht ist. Im Südwesten verläuft eine 531 Kilometer lange Grenze mit dem pro-russischen Serbien. Die 605 Kilometer lange Grenze zum südlichen NATO- und EU-Nachbarn Bulgarien dürfte noch die unproblematischste Außengrenze Rumäniens sein.

Dr. Gerd Portugall