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Nach Anlaufen der Serienproduktion haben die israelischen Streitkräfte die ersten Kampfpanzer Merkava V unter dem Namen „Barak“ (Blitz) in Dienst gestellt. Damit ist jetzt die fünfte Generation des 1978 eingeführten Kampfpanzers auf dem Weg in die Truppe.

Die Modernisierung hatte besonders die Führungsfähigkeit, Feuerleitung und Situationsbewusstsein im Fokus. Ein Highlight ist nach Angaben der israelischen Streitkräfte (Israel Defence Forces, IDF) der Kampfhelm IronVision von Elbit mit Head-up Display für den Kommandanten, der ihm je nach Kopfstellung die Umgebung (look-through-armour) und gleichzeitig relevante Feuerleitdaten darstellt. Durch die Fusion von Kamerabildern, Sensor- und anderen Daten entsteht eine Mixed Reality und der Kommandant hat jederzeit den vollständigen Überblick über die Lage und seine Handlungsmöglichkeiten. Er kann auch den Turm mit seiner Blickrichtung koppeln und damit die Verbindungszeiten Sensor-to-Shooter minimieren.

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Die ersten Kampfpanzer Barak wurden dem israelischen Panzerbataillon 52 übergeben. (Foto: MoD Israel)

Der Barak wird mit einer breiten und zuverlässigen Sensorinfrastruktur ausgestattet, die es ihm ermöglicht, umfassender als zuvor ein Gebiet zu erfassen, Ziele in der Umgebung zu identifizieren und die Bekämpfung in kurzer Zeit einzuleiten. Die Kampfvisiere für Kommandant und Richtschützen stellen kontinuierlich und in Echtzeit die erfassten Daten dar und bieten Funktionen zur Zusammenführung und Weitergabe von Informationen.

Für die Darstellung der Informationen im Kampfhelm sowie in den übrigen Multi-Touchscreens der Besatzung werden Methoden der künstlichen Intelligenz für die Erfassung und Front-End-Verarbeitung angewendet, wie das Verteidigungsministerium und das IDF-Sprecherbüro in einer gemeinsamen Erklärung erläutern. Damit könne Feind schneller erkannt und Ziele schneller identifiziert werden. Die Besatzung könne sich schneller an sich ändernde Kampfsituationen anpassen und verbessere damit auch die Überlebensfähigkeit.

Zur Verbesserung des Schutzes wurde lediglich die Integration einer aktualisierten Version des aktiven Schutzsystems (APS) WindGard von Rafael erwähnt. WindGard ist die israelische Bezeichnung für das unter dem Namen Trophy vermarktet wird. Der Merkava gilt als besonders hoch geschützt.

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Die 120mm-Bordkanone bleibt offensichtlich unverändert erhalten. Insbesondere ist von einem Ladeautomaten nicht die Rede.

Der Antrieb in seiner ungewöhnlichen Anordnung vorne rechts im Bug des Panzers besteht nach wie vor aus dem MTU-Diesel mit 1.120 kW Höchstleistung und dem Renk Rk 325. Damit kann der rund 65 Tonnen schwere Barak auf der Straße bis auf 64 km/h beschleunigt werden.

„Der Barak-Panzer ist die fortschrittlichste Kampfmaschine seiner Art auf der Welt, die der IDF, den israelischen Bodentruppen und den Soldaten des Panzerkorps Feuerfähigkeiten, KI, Intelligenz, Konnektivität zwischen Werkzeugen und aktive Verteidigung bieten wird. Das ist ein Durchbruch auf dem modernen Schlachtfeld“, bewertete der Generaldirektor im israelischen Verteidigungsministerium, Generalmajor (res) Eyal Zamir, den modernisierten Kampfpanzer.

gwh / Redaktion