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In den letzten Jahren hat Russland an der Ostsee aufgerüstet. Da sind zum einen die im Baltikum als Bedrohung empfundenen Übungen der russischen Streitkräfte im Westteil Russlands. Seit 2018 hat Moskau in der Oblast Kaliningrad die nuklearwaffenfähigen Iskander-M-Raketen stationiert, die damit in direkter Nachbarschaft zu NATO und EU aufgestellt sind. Dass dies die NATO beunruhigt, ist nicht verwunderlich. Diese Stationierung sehen viele als eine Verletzung des INF-Vertrags. Aber die Aufrüstung in der Region geht weiter. Die neue Sicherheitsstrategie Russlands deutet auf neue Spannungen hin.

Die neue russische Nationale Sicherheitsstrategie, die am 2. Juli 2021 veröffentlicht wurde, basiert auf der Wahrnehmung, dass „eine Anzahl von Staaten Russland als Bedrohung und sogar als militärischen Gegner bezeichnen.“ Als Reaktion auf „unfreundliche Aktionen, die die territoriale Integrität Russlands und seine Souveränität bedrohen“, werden in dem vom Präsident Putin erlassenen Dokument „symmetrische wie unsymmetrische Maßnahmen“ angedroht. In der NATO macht sich Sorge breit.

Vor diesem Hintergrund bekommen Ausrüstungs- und Stationierungsentscheidungen der russischen Führung eine zusätzliche Dimension. Seit Ende 2020 wurden die neu gebildete 18. Division sowie das 7. Regiment mit neuen BMP-3-Panzern und modernisierten T-72B3M-Panzern ausgerüstet. Sie verfügen neben verbesserter Panzerung über moderne Nachtsichtsysteme, einem zeitgemäßen Feuerleitsystem für ihre leistungsgesteigerte 125-mm-Kanone auch über eine Möglichkeit zum Datalink.

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Seit 2018 hat Moskau in der Oblast Kaliningrad nuklearwaffenfähige Iskan- der-M-Raketen stationiert, die auch bei von Russland angegeben 500 Kilo- meter Reichweite große Teile Polens sowie des Baltikums bedrohen (Grafik: mawibo media)

Traditionell feiert Russland am letzten Sonntag im Juli den Tag der Marine. Dazu reisen immer wieder Marineschiffe und U-Boote anderer russischen Flotten zur Parade nach St. Petersburg. In diesem Jahr wurde erstmals ein Trio von Atom-U-Booten in die Ostsee geschickt.

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