Während sich die dritte COVID-19-Welle allmählich zurückzieht, wird sichtbar, dass die Flut allerlei Treibgut an den Strand gespült hat. Hier ragen erodierte Regelwerke und Gewissheiten, dort ausgewaschene Strukturen und Kompetenzzuschnitte, andernorts ein zersplittertes wirtschaftliches Gefüge aus dem Sand.
Selbst sturmerprobte Strandgutsammler tun sich schwer, in den Hinterlassenschaften der Pandemie Brauchbares zu entdecken, geschweige denn einen Überblick über den angerichteten Schaden zu erhalten.
Braucht Deutschland einen Krisenstab?
Wucht und Umfang der Krise waren größer als alles, was man antizipiert hatte, ja auch hatte wahrhaben wollen. Zu spät kam die Erkenntnis, dass eine Studie mit Handlungsempfehlungen schon vor Jahren vorlag und schon längst Vorsorge hätte getroffen werden können und müssen. Der durchaus mögliche Griff in die Schublade unterblieb über weite Strecken, eine gezielte fachübergreifende Abfrage einschlägigen Ressort- und Expertenwissens gänzlich. Das hatte fatale Folgen.
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