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Seit über drei Jahren schwelt ein schwerer politischer Konflikt zwischen Katar und der Vierergruppe (Ägypten, Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Bahrein).

Äußerlich ist er durch ein Abkommen zur Jahreswende beigelegt. Die Grundprobleme blieben aber ungelöst. Neue Unsicherheit nach Amtsantritt von US-Präsident Joe Biden, der eine iranfreundlichere Politik anstrebt.

Die Vorgeschichte

Am 5. Juni 2017 schloss Saudi-Arabien die Landgrenze zu Katar, setzte die diplomatischen Beziehungen aus, sperrte den Luftraum für Qatar-Airways und verhängte einen Wirtschaftsboykott. Die drei anderen Staaten schlossen sich voll inhaltlich an. Die beiden gut begründeten Hauptvorwürfe: Unterstützung terroristischer und islamisch-extremistischer Organisationen, wie al-Qaida und die Muslimbrüder, dazu zu enge Beziehungen zum Iran. Dem Quartett missfiel auch der Fernsehsender Al Jazeera, der Verständnis für die Aufstände der arabischen Jugend 2011 und danach zeigte und einige Golfstaaten und Ägypten wegen ihrer Politik häufig kritisierte.

Erfolglose Blockade

Sollte die Blockade Katars auf eine Änderung von dessen Politik abgezielt haben, so muss sie im Rückblick als gescheitert betrachtet werden. Die Außenpolitik Katars blieb unverändert iranfreundlich. Zudem wurden die Beziehungen zur Türkei intensiviert. Das Land bewies auch erstaunliche Resilienz und baute in kurzer Zeit eine landwirtschaftliche Selbstversorgung auf, die niemand erwartet hatte. Der Iran und die Türkei sprangen als neue Lieferanten ein, der Oman als Drehscheibe für Flugverkehr und Handel. Die Blockade war dennoch lästig. Der Ölpreisverfall als Folge der Corona-Pandemie verstärkte dies noch. Insbesondere Qatar-Airways war jahrelang in seinen Aktivitäten stark behindert.

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