Print Friendly, PDF & Email

Vergangene Woche vermeldete das Deutsche Heer über Twitter die Ankunft der ersten vier Leopard 2A6 Kampfpanzer in Hardheim. Damit wird das Bataillon endlich teilmobil und kann die Ausbildung beginnen.

Der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Pascal Pane, sagte dazu: „Der heutige Tag ist ein besonderer, ein einmaliger Tag in der Geschichte des Bataillons, an den wir uns immer erinnern werden. Mit dem Einmarsch der Kampfpanzer ist der Verband wieder ein gutes Stück auf dem Weg zu einem Panzerbataillon des Deutschen Heeres vorangekommen. Die Kampfpanzer sind dabei ein sichtbares Zeichen, dass sich die Dinge in Hardheim in die richtige Richtung entwickeln. Als nächstes werden wir im Oktober die 4. Kompanie des Bataillons als erste Kampfkompanie aufstellen. Hier wird dann Ausrüstung und Personal zusammengeführt, um beginnend ab Januar nächsten Jahres auch mit der Panzerausbildung zu starten.“

Im Jahr 2011 verließ mit dem Panzerflakbataillon 12 der letzte Panzerverband die Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim und damit die gesamte Region im Norden Baden-Württembergs. Mit der veränderten Sicherheitslage und einer Schwerpunktverlagerung hin zur Landes- und Bündnisverteidigung wurde entschieden die Kampftruppe zu stärken. Dazu gehörte unter anderem die Aufstellung eines weiteren Panzerbataillons. Im August 2019 wurde mit der Aufstellung des Panzerbataillons 363 in Hardheim begonnen. Parallel werden insgesamt rund 55 Millionen Euro in den Standort investiert. Das Panzerbataillon 363 gehört zur Panzergrenadierbrigade 37.

Alles begann mit einem kleinen Kernteam, schrittweise und kontinuierlich wurden zunächst die Dienstposten im Stab, Stabszug und der 1. Kompanie besetzt. Der Bataillonsstab sowie die 1. Kompanie werden bis Ende 2020 im Kern aufgebaut sein und grundlegende Befähigungen vorweisen. Beginnend ab Oktober dieses Jahrs erfolgt dann nacheinander bis Ende 2021 der Aufbau der drei Kampfkompanien. Das dafür benötigte Personal und Material wird zu festen Terminen, jedoch über das Jahr 2021 hinweg zugeführt. Im Oktober 2020 wird zunächst die 4. Kompanie aufgestellt. Dazu wird Personal der aufzulösenden 4. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Bad Frankenhausen nach Hardheim verlegen. Das Vorkommando ist seit dem 31. August bereits vor Ort. Im April 2021 wird dann die 3./PzBtl 363 aufgestellt. Dazu wird das Personal der aufzulösenden 3. Kompanie des Gebirgspanzerbataillons 8 aus Pfreimd nach Hardheim verlegen. Im Oktober 2021 wird die letzte der drei Kampfkompanie, die 2./PzBtl 363, aufgestellt – diese wird von null an aufgebaut werden müssen. Bis Ende 2022 soll das Panzerbataillon 363 eine Stärke von fast 500 Soldatinnen und Soldaten erreichen. Dazu gehören 44 Kampfpanzer Leopard 2A6.

Für den Kommandeur ist Hardheim „meine militärische Heimat“. Sein Dienstantritt am 9. März 2020 in der Carl-Schurz-Kaserne in Hardheim war für Pane eine Rückkehr nahe seiner militärischen Wiege Külsheim. Dort war er von 1999 bis 2001 Zugführer in der 2. Kompanie des ehemaligen Panzerbataillons 363, nachdem er seine Ausbildung zum Panzeroffizier an der Panzertruppenschule im niedersächsischen Munster abgeschlossen hatte. Der Übungsplatz Külsheim, der auch von den Soldaten in Hardheim genutzt wird, ist ihm daher vertraut: „Wenn ich mit meinem Panzer darüberfahre, dann werde ich mich schnell zurechtfinden. Das wird sicherlich viele gute Erinnerungen wecken.“

André Forkert