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In Berichten über die Demonstrationen im Libanon und im Irak in den letzten Wochen wird vermittelt, dass es sich dabei um vorwiegend innenpolitische Proteste handelt. Das entspricht lange nicht mehr der Wahrheit. Die Demonstrationen werden von Kräften in der Region auch genutzt, um Einflusszonen zu sichern. Der unruhige Nahe Osten wird so weiter destabilisiert.

Bei heftigen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und staatlichen wie auch nichtstaatlichen bewaffneten Milizen sind bisher im Irak über 300 Menschen umgekommen und Abertausende verletzt worden. Im Libanon verliefen die Manifestationen zwar lange in recht maßvoller Weise, inzwischen aber haben die Fronten sich auch dort verhärtet und haben bewaffnete Milizen, besonders der schiitischen Hisbollah, begonnen, sich einzuschalten. Politisch hat es in Beirut ein erstes Ergebnis gegeben: Ministerpräsident Saad Hariri hat seinen Rücktritt erklärt und ist damit einer zentralen Forderung der Protestierer nachgekommen. Es blieb zunächst aber unklar, ob dies ein Rücktritt auf Dauer ist und wie die nächsten Entwicklungen aussehen würden.

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