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Der russische Präsident Wladimir Putin und seine Mitarbeiter drohen unverhohlen, auch mit dem Einsatz nuklearer Waffen, wenn sie über akute internationale Krisen sprechen. Sie stellen Hypothesen zu dem hohen politischen Wert auf, den ein begrenzter Einsatz hätte.

Der Vertrag über das Verbot nuklearer Mittelstreckenraketen (INF, Intermediate Range Nuclear Forces) ist aufgrund russischer Täuschung zusammengebrochen. Zwar hat auch Chinas massive Aufrüstung mit ballistischen Mittelstreckenraketen und Marschflugkörpern nicht unwesentlich dazu beigetragen, die USA wachzurütteln und die internationale Sicherheitsdebatte zu verändern. Die bewusste Einführung von bis zu 100 Novator 9M729-Flugkörpern durch Russland war aber ein entscheidender Auslöser für Washington, sein Rücktrittsrecht im INF-Vertrag auszuüben. Tatsächlich hat Moskau vier Bataillone mit dieser Waffe ausgestattet. Sie bedrohen sowohl europäische als auch asiatische Ziele.

Der lettische Außenminister Edgar Rinkevics wies immer wieder darauf hin, dass Moskau vier verschiedene Typen von Flugkörpern, die nach dem INF-Vertrag verboten sind, in Kaliningrad und dem europäischen Russland stationiert hat. Diese seien gegen die baltischen Staaten in Stellung gebracht worden. Es gibt also eine klare Strategie für den Einsatz dieser und vermutlich anderer Atomwaffen, die nach wie vor für das russische Militär prioritär beschafft werden.

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