Das dänische Verteidigungsministerium (Forsvarsministeriet, FMI) hat am 11. Juni über die Beschaffung von tausend Mehrzweck-Geländewagen des Typs Mercedes-Benz G-Klasse informiert. Der Mitteilung zufolge hat die Danish Ministry of Defence Acquisition and Logistics Organisation (DALO) mit dem dänischen Mercedes-Benz-Händler Ejner Hessel A/S zwei Rahmenverträge abgeschlossen: einen Beschaffungsrahmenvertrag über tausend Fahrzeuge in fünf Varianten und einen Servicevertrag, der die Wartung der Fahrzeuge für bis zu 28 Jahre sicherstellt. Die Beschaffung umfasse neben Fahrzeugen auch Erstlogistik und Ersatzteile, Spezialwerkzeuge sowie die Ausbildung von Ausbildern.
„Ich freue mich sehr über die Unterzeichnung dieser Vereinbarung. Die aktuellen GDs sind seit fast 40 Jahren im Einsatz und gelten in der dänischen Verteidigung als Ikone. Das sagt viel über die Eigenschaften und die Langlebigkeit dieser Fahrzeuge aus,“ sagte Oberstleutnant Uffe Geckler Pedersen, Leiter der Fahrzeugabteilung bei FMI.
Seit 1985 hat Dänemark rund 2.200 ungeschützte Mercedes-Benz G-Wagen in den Streitkräften eingesetzt. Ein kleiner Teil wurde durch geschützte GDELS Eagle IV und V ersetzt. Jetzt sollen die abgenutzten und veralteten G-Wagen durch neue Modelle ersetzt werden. Die neuen Fahrzeuge basieren auf der Mercedes-Benz G-Klasse der Baureihe W465, die 2024 in den Markt eingeführt worden ist.
Fünf Varianten
Fünf Varianten wollen die Dänen beschaffen:
- Basisvariante für das Heer. Der Großteil der neuen G-Klassen wird an das Heer ausgeliefert und dort sowohl operativ in verschiedenen Verbänden als auch zu Ausbildungszwecken eingesetzt.
- Variante für den Heimatschutz mit einer auf dem Dach montierten Ringlafette für ein leichtes Maschinengewehr. Diese Variante bildet das Rückgrat der motorisierten Überwachungseinheiten der Heimatschutz, die über ganz Dänemark verteilt sind.
- Variante für Einsatzgruppenleiter der Luftwaffe, zum Einsatz auf den dänischen Flugplätzen.
- Variante für die Militärpolizei. Diese Variante soll die traditionellen Aufgaben der Militärpolizei erfüllen und stellt einen 1:1-Ersatz für die abgenutzten Fahrzeuge dar, die die Militärpolizei heute verwendet.
- Variante für das Property and Terrain Command zur Unterstützung von Schießständen und Flächenpflege etc.
Erprobung und Beschaffung
Nach den Auswahltests im Sommer 2024, die zur Auftragsvergabe an Mercedes-Benz führte, sollen noch in diesem Jahr die ersten zwei Prototypen – Basisvariante und Heimatschutzvariante – in geforderter Konfiguration für die Erprobung durch die Truppe geliefert werden. Nach Zulassung dieser Varianten wird für diese die Serienproduktion freigegeben. Im zweiten Schritt werden die Varianten für Feldjäger und die Luftwaffe fertig entwickelt.
Die ersten Serienfahrzeuge sollen ab 2026 ausgeliefert werden. Bis Ende 2029 ist eine jährliche Lieferrate von 200 bis 300 Fahrzeugen vereinbart.
Redaktion / gwh