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Kurz nach dem Auftragnehmer Rheinmetall hat das Beschaffungsamt der Bundeswehr, das BAAINBw, ebenfalls über den abgeschlossenen Beschaffungsvertrag informiert. Mit der Diktion „Flak-Panzer“ schließt das Amt auch vom Begriff her an den Flugabwehrkanonenpanzer Gepard an, der 2010 von der Bundeswehr ausgemustert worden ist. Die Lücke, die damals durch die Ausmusterung entstanden war, werde mit dem Skyranger 30 geschlossen, schreibt das BAAINBw.

Mit der Beschaffung des Flugabwehrkanonenpanzers des Typs Skyranger 30 schließe die Bundeswehr eine Fähigkeitslücke im Bereich der mobilen Abwehr unbemannter Luftfahrzeugsysteme (Counter-Unmanned Aircraft System, C-UAS), so das Amt weiter.

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Der neue Flakpanzer Skyranger 30 mit aufgeklapptem Zweifachwerfer für Stinger (Foto: Rheinmetall)

Mit der Lieferung eines Prototyps Ende 2024 beginne die Qualifikation des Systems, gemessen an den Anforderungen der Bundeswehr, die so abgeschlossen werden soll, dass die Auslieferung der Seriengeräte ab Anfang 2026 beginnen könne. Der Vertrag enthalte auch eine Option über die Beschaffung weiterer 30 Boxer Skyranger 30.

Nach Angaben des BAAINBw wird das Teilsystem des Luftverteidigungssystems im Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) zunächst mit einer Maschinenkanone im Kaliber 30 Millimeter (Anmerkung: Revolverkanone Oerlikon 30mm x 173 KCE) und dem Lenkflugkörper Stinger ausgestattet. Später soll außerdem ein weiterer Lenkflugkörper ergänzt werden, um die Abwehrfähigkeit gegen Angriffe aus der Luft zu verstärken. Soweit bekannt, ist der Lenkflugkörper IRIS-T SLM ein Kandidat, der ja in einer anderen Vorabbeschaffung zum NNbS bestellt worden ist.

Das BAAINBw weist ausdrücklich darauf hin, dass der neue Panzer so aufgebaut ist, dass er ohne großen Aufwand mit bereits bestehenden Komponenten der Luftverteidigung kombiniert und in deren Einheiten komplett integriert werden kann.

Mit der Bestellung der Boxer Skyranger 30 wird ein weiterer dringend benötigter Schritt zur Schließung der Fähigkeitslücke in der mobilen Flugabwehr getan. Wie wichtig das ist, wurde in der jüngsten Vergangenheit durch die Reaktivierung der ausgemusterten Flakpanzer Gepard im Ausland und wird jeden Tag in der Ukraine deutlich, wo die Flakpanzer täglich Leben retten.

Redaktion / gwh