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Das britische Verteidigungsministerium hat vergangene Woche die neuesten Statistiken zu den Ausgaben für die wehrtechnische Industrie veröffentlicht, nämlich für das Haushaltsjahr 2022/23, das am 1. April 2022 begann und am 30. März des vergangenen Jahres endete. Dabei stellte sich heraus, dass die staatlichen Verteidigungsausgaben für die britische Industrie zum ersten Mal die Marke von 25,0 Milliarden Pfund (29,3 Milliarden Euro) überschritten haben. Statistisch werden damit für jeden Einwohner des Vereinigten Königreichs durchschnittlich 370 Pfund (433 Euro) für die britische Verteidigungsindustrie ausgegeben. Insgesamt verzeichnete das Land das dritte Jahr in Folge einen Anstieg dieser Ausgaben.

„Wir“, so Grant Shapps, seit August des vergangenen Jahres britischer Verteidigungsminister, „geben jährlich mehr als 50 Milliarden Pfund (58,6 Milliarden Euro) aus, um unser Militär mit modernsten Fähigkeiten auszustatten, damit es unsere Freiheiten weiterhin rund um die Uhr schützen kann.“ Für das hier betrachtete Haushaltsjahr 2022/2023 betrug der Verteidigungsetat des Vereinigten Königreichs 54,8 Milliarden Pfund (64,21 Milliarden Euro). Das entspricht einem Anteil von 2,3 Prozent am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Zum Vergleich: In Deutschland betrug der BIP-Anteil des Einzelplans 14 im Jahr 2022 nur 1,4 Prozent.

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Das britische Verteidigungsministerium hat die neuesten Statistiken zu den Ausgaben für die nationale Industrie veröffentlicht. (Foto: Gerd Portugall)

Regionale Verteilung

Die Region Yorkshire and The Humber an der englischen Ostküste verzeichnete mit einer Verdoppelung der Gesamtausgaben die höchste Zuwachsrate aller Gebiete. Der Südosten Englands erhielt mit 6,35 Milliarden Pfund (7,44 Milliarden Euro) die höchsten Ausgaben des Verteidigungsministeriums für die britische Industrie, gefolgt vom Südwesten Englands mit 5,93 Milliarden Pfund (6,95 Milliarden Euro).

Wales und Nordirland verzeichneten im Vergleich zu den Statistiken des letzten Jahres einen Anstieg der Ausgaben, was die Schlüsselrolle der „Nationen“ unterstreicht. Der Landesteil Schottland führt mit 2,09 Milliarden Pfund (2,3 Milliarden Euro) pro Jahr die Investitionen an, gefolgt von Wales mit 780 Millionen Pfund (917 Millionen Euro). Schlusslicht ist Nordirland mit 190 Millionen Pfund (223 Millionen Euro).

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Die jüngsten landesweiten Beschäftigungszahlen, die im vergangenen Sommer veröffentlicht wurden, zeigen, dass insgesamt rund 209.000 Arbeitsplätze im Vereinigten Königreich durch die Ausgaben des „Ministry of Defence“ für die Verteidigungsindustrie unterstützt werden.

Gerd Portugall

BU: Das britische Verteidigungsministerium hat die neuesten Statistiken zu den Ausgaben für die nationale Industrie veröffentlicht.

Foto: Gerd Portugall