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Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Rhein erhält fünf neue Verkehrssicherungsschiffe (VSS), die mit elektrisch angetriebenen Schottel Ruderpropellern ausgestattet werden. Die modernen Mehrzweckschiffe werden Schottel zufolge von der Schiffswerft Bolle in Derben/Sachsen-Anhalt gebaut.

Die Schiffe werden von einem seriellen Hybridsystem angetrieben. Der dieselelektrische Antrieb besteht aus zwei 294kW-Scan-Dieselmotoren (marinisierte Scania Motoren) mit gekoppelten Danfoss-Generatoren. Elektrische Energie wird in einem Lithium-Ionen-Batteriesatz gespeichert. Damit können die Schiffe kurze Strecken (z.B. Im Bereich von Ortschaften) rein elektrisch fahren. Lastspitzen können mit Batterieunterstützung abgedeckt werden.

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Die MS Emmerich ist das erste von fünf Verkehrssicherungsschiffen, die von zwei Schottel Ruderpropellern angetrieben werden. (Foto: Schottel)

Auf der Wasserseite erhalten die Schiffe je zwei Schottel Ruderpropeller des Typs SRP 100 von Schottel, wie das Unternehmen mitgeteilt hat. Hierfür werden die Aggregate erstmals für die Verwendung mit vertikal aufgesetzten elektrischen Antriebsmotoren (L-Drive-Ausführung) produziert. Der rundum steuerbare SRP liefere für die Schiffe maximale Manövrierbarkeit mit herausragender Kursstabilität bei Freifahrt und könne jederzeit kraftvollen Schub in jede gewünschte Richtung bereitstellen. Die kompakte und robuste Bauweise des SRP 100 ermögliche den Schiffen Einsätze in Niedrig- und Flachwasser und mache sie widerstandsfähig gegen eventuelle Kollisionen mit Treibgut.

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Die SRP 100 in L-Drive-Ausführung liefern jederzeit kraftvollen Schub in jede gewünschte Richtung. (Foto: Schottel)

Das Typschiff der neuen Baureihe, die MS Emmerich, ist bereits seit Juli 2020 im Einsatz für das WSA Rhein. Als erstes innovatives und zukunftsweisendes Mehrzweckschiff der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung stellt sie den Prototyp für die sich im Bau befindliche Serie dar. Die neuen VSS haben jeweils eine Länge von 33,3 Metern und eine Breite von 7,4 Metern und verfügen über eine Krananlage sowie eine Landungsklappe. Sie werden die derzeitigen Schiffe ersetzen.

Redaktion / gwh