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Bundesinnenministerin Nancy Faeser und BSI-Präsidentin Claudia Plattner haben am 6. Februar das neue Nationale IT-Lagezentrum feierlich eröffnet. Gleichzeitig starteten sie die BSI-Initiative „Cybernation Deutschland“.

Nach einer Mitteilung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist das neue Nationale IT-Lagezentrum mit modernster Kommunikationstechnik ausgestattet und verfügt im Regelbetrieb über zehn Arbeitsplätze. Spezialisten des BSI behalten von dort die Cybersicherheitslage für Deutschland rund um die Uhr im Blick. Das Lagezentrum empfange pro Jahr rund 2.800 Meldungen zu IT-Sicherheitsvorfällen und Sicherheitslücken über 22 Meldestellen.

Die Ministerin sagte: „Die Bedrohungslage für die Cybersicherheit ist hoch. Cyberangriffe von staatlichen Akteuren wie von Hackern nehmen immer mehr zu. Auch Desinformation und Manipulationen wie durch KI-generierte Fakes sind erhebliche Gefahren. Wir wappnen uns gegen diese Bedrohungen. Das neue Lagezentrum unserer Cybersicherheitsbehörde BSI zeigt das. Hier laufen die Fäden zusammen, um unsere Systeme zu schützen.“

Die BSI-Präsidentin ergänzte: „Mit dem neuen Nationalen IT-Lagezentrum haben wir die Infrastruktur geschaffen, die wir benötigen, um die Cybersicherheit in Deutschland substanziell zu erhöhen. Der nächste Schritt, der dafür nötig ist, ist die Verbesserung der Cybersicherheitsarchitektur in Deutschland – mit dem BSI als Zentralstelle im Bund-Länder-Verhältnis.“

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Auf zehn Arbeitsplätzen halten Spezialisten des BSI die Cybersicherheitslage für Deutschland rund um die Uhr im Blick. (Foto BSI Peter Lemmel Bundesfoto)

Wie das BSI schreibt, werden in Deutschland Unternehmen und Institutionen jeden Tag von Cyberkriminellen angegriffen. Dabei gehe von Angriffen mit Ransomware die derzeit größte Bedrohung aus. Hinzu komme eine wachsende Professionalisierung auf Täterseite, der eine steigende Anzahl von Sicherheitslücken gegenüberstehe. Zuletzt habe das BSI durchschnittlich 70 neue Schwachstellen pro Tag festgestellt.

Nach dem Konzept des BSI tauschen die Experten im Nationalen IT-Lagezentrum mit nationalen und internationalen Partnern regelmäßig Informationen und Bewertungen zur Cybersicherheitslage aus. Bei besonderen Cybersicherheitsvorfällen oder in IT-Krisen werde aus dem BSI-Lagezentrum das Nationale IT-Krisenreaktionszentrum. Im Ernstfall können dann durch die neue Infrastruktur bis zu 100 IT-Sicherheitsfachkräfte orchestriert zusammenarbeiten. Um die für den Betrieb des Lagezentrums erforderlichen Räume und Systeme miteinander zu vernetzen, wurden ca. 19.000 Meter Netzwerkkabel verlegt.

Bei der Eröffnung gaben Faeser und Plattner auch gemeinsam den Startschuss für den Aufbau der „Cybernation Deutschland“: Die BSI-Initiative umfasst nach Angaben des Amtes sechs Kernziele, die in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft für eine sichere Digitalisierung sorgen sollen. Neben der Erhöhung der Cyberresilienz soll die Initiative dazu dienen, insgesamt mehr Bewusstsein für das Thema Cybersicherheit zu schaffen, Cybersicherheit pragmatisch zu gestalten und messbar zu machen, technologische Expertise in Deutschland gezielter zu nutzen und in Deutschland den Markt für Cybersicherheitsprodukte und Dienstleistungen zu stärken.

Redaktion / gwh