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Der belgische Maschinenbauer John Cockerill mit der Rüstungssparte John Cockerill Defense (JCD) will den französischen Hersteller von militärischen Radfahrzeugen und Waffenstationen Arquus übernehmen. Arquus gehört zum Volvo-Konzern und bringt dort etwa ein Prozent des Umsatzes. Der Verkauf des Unternehmensanteils wurde von Volvo und John Cockerill bekannt gemacht.

Bereits seit Frühjahr 2023 verhandeln die beiden Unternehmen und haben am 15. Januar ihre Vereinbarung ratifiziert, die Basis der exklusiven Übernahmeverhandlungen sein wird. Nach der Genehmigung soll der Zusammenschluss dieser beiden nationalen Flaggschiffe bis 2026 zu einem Unternehmen mit einem Jahresumsatz von einer Milliarde Euro und 2.000 Mitarbeitern führen, schreibt JCD.

Arquus produziert und vertreibt Volvo zufolge Spezialfahrzeuge für die Streitkräfte und beschäftigt rund 1.200 Mitarbeiter in Frankreich. Mit dem Zusammenschluss würde sich das Verteidigungsgeschäft von Cockerill verdoppeln.

Die Konsultationen sollen im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden.

Zwischen JCD und Arquus gibt es bereits Zusammenarbeit. Das Portfolio der Unternehmen ergänzt sich mit Arquus-Fahrzeugen auf der einen und JCD-Waffentürmen auf der anderen Seite. Zum Beispiel gibt es den gepanzerten Mannschaftstransporter VAB Mk3 mit einem 90-mm-Turm von John Cockerill.

Arquus ist in Frankreich nach eigener Angabe ein Keyplayer im Scorpion-Programm der französischen Streitkräfte. Zusammen mit Nexter und Thales ist Arquus an den Gefechtsfahrzeugen Griffon, Jaguar und Serval beteiligt.

Die belgischen Streitkräfte haben für das 2019 in Kraft getretene CAMO-Programm (Capacité Motorisée) 382 Griffon und 60 Jaguar bestellt, die ab 2025 geliefert werden sollen.

Gerhard Heiming