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Eine ganz neue Art der Navigation und des Umgebungsbewusstseins wird demnächst in der niederländischen Armee eingeführt: Der Missionsnavigationsgürtel (MNB). Dieser ermöglicht es den Soldaten, Wegpunkt-Navigationsanweisungen durch kleine, leise Vibrationsmotoren zu erkennen, die sich in einem leichten, um die Taille getragenen Gürtel befinden.

Für die bisher übliche Navigation mittels Optik müssen die Soldaten ihren Fokus von der Umgebung auf einen Bildschirm oder eine Karte lenken oder sich auf Sprachnachrichten konzentrieren. Der Missionsnavigationsgürtel löst dieses Problem, indem er Navigationshinweise durch haptisches Feedback und den bisher ungenutzten Tastsinn um die Taille vermittelt. Auf diese Weise macht er Hände, Augen und Ohren der Soldaten frei, damit sie sich auf ihre Umgebung konzentrieren können.

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Foto: Elitac Wearables

Der Gürtel wurde von Elitac Wearables in enger Zusammenarbeit mit dem niederländischen Verteidigungsministerium entwickelt. Major Van Veen vom Royal Netherlands Army Defence Centre of Expertise for Soldier and Equipment erläuterte: „Die heutigen Soldaten haben Zugang zu unglaublichen hochtechnologischen Navigationssystemen, aber alle diese Systeme erfordern von den Soldaten eine ständige Kontrolle ihrer Bildschirme. Dies macht eine ohnehin schon gefährliche Arbeit noch gefährlicher, weil es das Situationsbewusstsein verringert.“

Der Missionsnavigationsgürtel kann für die Navigation zu Fuß und in Fahrzeugen sowohl zu Land als auch zu Wasser verwendet werden: Soldaten können nahtlos von einem Transportmittel auf ein anderes umsteigen, ohne für die Navigation anzuhalten. „Er hat sich in Feldversuchen überzeugend bewährt“, betonte Van Veen. „Die Soldaten berichteten, dass sie sich ihrer Umgebung bewusster waren und die Navigationshinweise sehr intuitiv fanden. Und da er sich an unser eigenes Soldatensystem anschließt, braucht es kein extra Lernen und es besteht keine Notwendigkeit für eine zusätzliche Batterie. Wir freuen uns auf die Nutzung dieser Gürtel und werden weitere Einsatzmöglichkeiten der MNB untersuchen.“

Dorothee Frank