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Wie das Verteidigungsministerium in Paris vergangene Woche berichtet hat, habe Anfang September in Anwesenheit von Präsident Emmanuel Macron die französische Ausbildung einer kompletten ukrainischen Heeresbrigade begonnen. Das Staatsoberhaupt begab sich dazu in das „Camp militaire“ des lothringischen Teils der Region „Grand Est.“ Ein solch großes Schulungsvorhaben, so das Ministerium, habe bisher nur Frankreich in Angriff genommen. Seit Beginn des russischen Vernichtungskrieges gegen das Nachbarland habe die V. Republik mehr als 15.000 ukrainische Soldaten trainiert.

Frankreich bildet im eigenen Land eine komplette ukrainische Heeresbrigade aus.
(Foto: État-Major des Armées)

Nun werden im „Grand Est“ 2.300 ukrainische Soldaten der Brigade „Anne von Kyiv“ unter anderem auf den Gebieten infanteristischer Kampf, Artillerie und Wartung von Ausrüstung geschult. An dieser Ausbildung beteiligen sich rund 1.500 französische Heeressoldaten. Ausgerüstet werden soll die ukrainische Brigade mit französischem Kriegsgerät. Dazu zählen 128 VAB-Transportpanzer, 18 CEASAR-Haubitzen, 18 Aufklärungspanzer vom Typ AMX 10-RC, zehn Renault-Lkw TRM sowie 20 Startgeräte für MILAN-Panzerabwehrraketen.

Frankreich will im kommenden Jahr Kampfflugzeuge vom Typ „Mirage 2000-5“ an die Ukraine liefern.
(Foto: Armée de l’Air et de l’Espace)

Verabredet worden war das bilaterale Ausbildungsvorhaben am Rande der Feierlichkeiten zum 80. Jubiläum der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni dieses Jahres. Dazu traf Macron seinen ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. Zur gleichen Zeit hatte Macron die Lieferung von französischen Kampfflugzeugen vom Typ „Mirage 2000-5“ angekündigt. Die Schulung von ukrainischen Piloten und Flugzeugmechanikern laufe bereits. Außerdem habe Frankreich bei der Ausbildung von ukrainischen F-16-Flugschülern unterstützt. Die Auslieferung der „Mirage“-Jets, so Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, solle bereits im ersten Halbjahr 2025 beginnen.

Dr. Gerd Portugall