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Nach Billigung durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages im März hat die europäische Beschaffungsbehörde OCCAR in einer dritten Vertragsergänzung zum Nachtsichtgerätevertrag zusätzliche 16.041 Sätze MIKRON Nachtsichtgeräte (Night Vision Google, NVG) und 8.423 Kopfmontagesysteme für Deutschland bestellt. Der mit 162 Millionen Euro dotierte Vertrag enthält auch eine Vereinbarung über einen ersten In-Service-Support für die zusätzlichen deutschen NVG-Sets. Der In-Service-Support deckt die ersten fünf Betriebsjahre ab. Auftragnehmer ist das 2022 von Hensoldt Optronics und Theon Sensors gebildete Konsortium.

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Die MIKRON-Nachtsichtgeräte sind auch für den Fallschirmeinsatz zugelassen. (Foto: Bundeswehr Mader)

Im belgisch-deutsche NVG-Programm beschafft und verwaltet die OCCAR nach eigener Angabe Nachtsichtgeräte für abgesessene Truppen und Fahrer von Militärfahrzeugen, was zu einer Verbesserung der Interoperabilität und einer Verringerung des logistischen Aufwands in den Einsatzgebieten führen soll. Es sei ein wichtiges Kooperationsprojekt in diesem Technologiebereich und eine der größten NVG-Ausschreibungen in Europa.

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Insgesamt mehr als 41.000 Sätze des Nachtsichtgeräts MIKRON erhält die Bundeswehr bis 2026. (Foto: Theon)

Die OCCAR beschreibt das MIKRON NVG als ein leichtes, bildverstärkendes Zweiröhren-Binokular, das am Helm, am Kopf oder in der Hand getragen werden kann. Das System verfüge außerdem über einen integrierten Infrarotstrahler. Um eine sofortige Änderung der Einsatzkonfiguration zu ermöglichen, könne der Benutzer jedes Monokular einzeln wegklappen. Das MIKRON werde mit einer einzigen AA-Batterie betrieben, könne aber auch mit einem externen Batteriepack verwendet werden, um die Betriebszeit zu verlängern.

In dem Vertragswerk sind bisher für Deutschland 41.041 Sätze NVG und 10.212 Kopftragesysteme bestellt worden. Für die ersten Bestellungen für Deutschland ist die Lieferung bis Ende 2024 und ebenfalls ein In-Service-Support über fünf Jahre vereinbart. Der neue Auftrag soll sich anschließen und bis 2026 abgearbeitet sein.

Redaktion / gwh