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Die Europäische Verteidigungsagentur EDA will in zwei Jahren eine Satellitenkonstellation für eine sehr niedrige Erdumlaufbahn (Very Low Earth Orbit, VLEO) starten. In einem zehn Millionen Euro-Projekt lassen die EDA-Mitglieder Niederlande und Österreich – koordiniert von der EDA – eine Konstellation von zwei bis vier Satelliten entwickeln, die in VLEO und LEO operieren können.

Als Low Earth Orbit (LEO) ist der Bereich zwischen 160 km und 2.000 km über der Erdoberfläche definiert. Dieser wird von vielen Beobachtungs- bzw. Kommunikationssatelliten genutzt, z.B. SARLupe und SARah in rund 500 km Höhe. VLEO-Satelliten fliegen im Orbit zwischen 250 km und 350 km Höhe und können daher höher aufgelöste Bilder liefern. Weitere Merkmale sind bessere Kommunikation und höhere Agilität. Sie sind aber stärker der beginnenden Atmosphäre ausgesetzt, unterliegen daher höherem Verschleiß und werden stärker abgebremst. Sie müssen häufiger nachgesteuert werden, was sich auf die Betriebsdauer auswirkt. Daher sollen die VLEO-Satelliten nur dann in den VLEO-Orbit gehen, wenn die höhere Auflösung benötigt werden. Sie werden also, je nach Betriebserfordernis, zwischen niedrigem und höherem Orbit wechseln.

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VLEO Satelliten können aus niedriger Umlaufbahn höher aufgelöste Bilder liefern. (Foto: Tyvak)

Der Vertrag umfasst nach Angabe von Tyvak die Phase A des LEO-VLEO-Raumfahrzeugs, die mit einer vorläufigen Entwurfsprüfung abgeschlossen wird. Tyvak International werde innerhalb eines Konsortiums, zu dem auch der Hauptauftragnehmer CNIT gehört, in Zusammenarbeit mit FlySight und dem Politecnico di Milano eine führende Rolle spielen.

„Wir freuen uns, unsere Beteiligung an diesem bedeutenden EDA-VLEO-Vertrag bekannt geben zu können“, sagte Fabio Nichele, Chief Executive Officer von Tyvak International. „Diese Zusammenarbeit bietet eine bemerkenswerte Gelegenheit, unser Know-how und unsere innovativen Lösungen zur Unterstützung der kritischen Missionsziele der Europäischen Verteidigungsagentur einzusetzen. Auf diese Weise werden wir Fortschritte in der Satellitentechnologie vorantreiben und künftige Verteidigungsfähigkeiten fördern.“

Redaktion / gwh