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Das Deutsch/Britische Pionierbrückenbataillon 130 hat Überwasserdrohnen Sonobot 5 erhalten, mit denen taktische Gewässerübergänge schnell vorbereitet werden können. Dabei wird Sonobot 5 für die effektive und präzise Gewässererkundung eingesetzt.

Der 27 kg schwere Sonobot 5 ist nach Angabe des Herstellers Evo Logics ein Katamaran mit 120 mm Tiefgang, der von zwei elektrisch angetriebenen Propellern bewegt wird. Die Messgeschwindigkeit liegt typisch bei 1,5 m/s. Gesteuert über Nahbereichsfunk (WLAN) kann die Drohne in einem Umkreis von 1,5 km operieren (mit Richtantenne bis 2,5 km). Die Plattform kann auch autonom operieren, nach Vorbereitung auch ohne Funk (radio silent mode).

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Die autonome hydrografische Vermessungsdrohne bei einer Vorführung (Foto: Bundeswehr, Vivien Meisenzahl)

Neun Stunden Einsatz sind mit einem Batteriesatz möglich. Als Sensoren bringt der Sonobot ein Echolot, Seitensichtsonare und ein Multibeamsonar mit, sowie eine HD-Video- und Fotokamera. Optional gibt es eine Unterwasserkamera. Für die Navigation und Dokumentation können alle globalen Satellitendienste genutzt werden.

Zu Sonobot gehören ein robuster Tablet-PC zur Programmierung und Führung der Plattform, eine Funkfernsteuerung und eine WLAN-Station mit Dreifuß und Antenne.

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Mit dem Sonobot 5 erhalten die Pioniere erstmals eine Drohne, die zu den schnellsten schwimmenden unbemannten Sonarsystemen der Welt gehört, schreibt die Bundeswehr. Sie werde für Vermessungs- und Suchoperationen in Seen, Kanälen und vielen weiteren denkbaren Szenarien eingesetzt. Mit dieser Technik vermessen die Pioniere militärisch geplante Übergangsstellen und überprüfen sie auf ihre Tauglichkeit. Mit der Drohne seien die Pioniere in der Lage, unter Wasser verborgene Objekte wie Schrott, Minen, Untiefen oder große Hindernisse in Fahrrinnen aufzuspüren und positionsgenau zu orten.

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Überwachungsdisplay mit Aufklärungsweg (oben links) und Ergebnisse der Sensoren (unten) (Foto: Evo Logics)

„Die Übernahme des Sonobot 5 bedeutet für uns als Mindener Pioniere vor allem eines: Wir sind nun in der Lage, Gewässerübergänge digital, schnell und unter dem Schutz der Deckung zu erkunden und zu vermessen. Obendrein können so, die Erkundungsergebnisse in Echtzeit den verantwortlichen militärischen Führern zur Verfügung gestellt werden“, erklärte Oberstleutnant Florian Loges, Kommandeur des Deutsch/Britischen Pionierbrückenbataillons 130.

Mit Sonobot 5 ersetzen die Pioniere das Wassertiefenaufnahmegerät (WaTAG), mit dem das Flussprofil per Echolot aufgezeichnet wurde. Anschließend wurde das aufgezeichnete Profil des Gewässers ausgedruckt. Mit dem aufgezeichneten Profil des Gewässers ließen sich sowohl die Wassertiefe als auch Untiefen oder Hindernisse im Wasser erkennen. Auf Grundlage dieser Erkundungsergebnisse entschieden die Pioniere, ob sie an dieser Stelle eine Übergangsstelle einrichten und welche Mittel sie dazu einsetzen mussten.

Redaktion / gwh