Print Friendly, PDF & Email

Nur zehn Monate nach Auftragserteilung hat der Hersteller M. Schall das erste von acht bestellten Luftlanderettungszentren, leicht (LLRZ, le) ausgeliefert. Das zweite soll voraussichtlich schon im Januar 2024, die übrigen sechs sollen bis Ende 2024 beim Sanitätsdienst der Bundeswehr in die Nutzung gehen, schreibt das BAAINBw in einer Pressemitteilung. Das erste System inklusive der medizinischen Geräteausstattung sei deutlich früher als geplant in Leer an die Truppe übergeben worden.

Einen Grund für den schnellen Ablauf des Projekts sieht das Amt in der Finanzierung durch das Sondervermögen Bundeswehr (ESuT berichtete). Ein weiterer Grund ist die Leistungsfähigkeit der beteiligten Industrie, die mit Rückgriff auf eingeführte Komponenten das Projekt mit Priorität realisiert.

Nach Angaben des Beschaffungsamtes ermöglichen diese mobilen, zeltbasierten Sanitätseinrichtungen auch im Einsatz eine notfallchirurgische Erstversorgung nach deutschem Standard. Dazu verfüge das LLRZ, le unter anderem über eine Ambulanz, einen Notfalleingriffsraum ähnlich einem OP, und intensivmedizinische Pflegekapazitäten, untergebracht in insgesamt neun Zelten. Das System könne per Hubschrauber oder Transportflugzeug in ein Einsatzgebiet gebracht werden und sei in nur wenigen Stunden einsatzbereit.

blank
Das erste Luftlanderettungszentrum wurde deutlich früher als geplant an die Truppe übergeben. (Foto: Bundeswehr Gruterich)

Erster Nutzer ist das Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst „Ostfriesland“ (Kdo SES), dessen Kernaufgabe nach Angabe der Bundeswehr die flexible, schnelle und qualitativ hochwertige sanitätsdienstliche Versorgung im Einsatz im nationalen und im multinationalen Rahmen ist.

„Mit der heutigen Übergabe können wir einen wesentlichen Schritt zur Sicherstellung einer hochwertigen und zeitgemäßen sanitätsdienstlichen Versorgung von verwundeten Kameradinnen und Kameraden gehen“, stellte der stellvertretende Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generalstabsarzt Dr. Norbert Weller, anlässlich der Übergabe fest.

Der zuständige Projektleiter im Beschaffungsamt, Oberfeldapotheker René S. betonte, dass es gerade in der aktuellen weltpolitischen Lage wichtig sei, dass die Truppe schnell das Material erhält, was sie für die Aufträge und Einsätze braucht.“

Redaktion /gwh